Kampf der Bezahl-Apps
Nach Coop führt auch Migros «Twint» ein

Ab 2017 können Kunden mit dem mobilen Bezahldienst Twint an Migros-Kassen bezahlen – wie schon bei Coop. Twint und Konkurrentin Paymit liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Publiziert: 07.02.2016 um 10:48 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 03:20 Uhr
Onur Ogul

Das Rennen geht in die heisse Phase. Nachdem SIX Payment Services angekündigt hat, die hauseigene Bezahl-App Paymit zu erweitern, zieht die Postfinance nach. Wie SonntagsBlick weiss, werden Kunden in der Migros spätestens Anfang 2017 mit dem mobilen Bezahldienst Twint von der Postfinance bezahlen können.

«Die Migros, Twint und das Twint-Mutterhaus Postfinance haben vereinbart, Twint als Zahlmöglichkeit in die Migros-App zu integrieren», sagt Migros-Sprecher Luzi Weber.

Neu auch mit Postfinance-Card

Das heisst: Wer über Twint bezahlen will, muss vom Kassierer den QR-Code aus der Migros-App scannen lassen. Damit spart sich die Detailhändlerin die Twint-Terminals, über welche die Zahlungen bei Coop und in anderen Läden abgewickelt werden.

Diese QR-Codes kommen bei Migros zum Einsatz.

Neben Twint können Kunden auch ihre Postfinance-Card als Zahlungsmittel in der Migros-App hinterlegen. Bisher waren nur Kontos der Migros Bank oder Kreditkarten möglich.

Paymit soll noch vor Weihnachten kommen

Die Postfinance reagiert mit der neuen Zusammenarbeit auf die Offensive der Konkurrentin SIX. Sie will ihre Bezahl-App Paymit noch vor Beginn des diesjährigen Weihnachtsgeschäfts fit fürs Einkaufen trimmen.

Bisher waren mit Paymit nur Bargeld-Überweisungen zwischen zwei Personen möglich. Die App belastet direkt ein angehängtes Bankkonto oder ein Paymit-Konto, das Nutzer mit der Kreditkarte aufladen.

Pilotphase kurz vor Beginn

Noch im Februar startet SIX eine Pilotphase fürs Bezahlen in Läden, wie Sprecher Julian Chan bestätigt. «Wir sind in Verhandlungen mit den bekannten Grossverteilern der Schweiz.»

Diese haben ein Interesse an Paymit. Ein Vorteil ist die bereits vorhandene Infrastruktur. Die Kartenlesegeräte von SIX, die heute in den Läden stehen, können laut Chan einen QR-Code generieren. Kunden scannen ihn mit ihrem Smartphone, um die Zahlung über Paymit auszulösen.

Paymit will noch vor dem Weihnachtsgeschäft fit fürs Bezahlen in Läden sein.
Foto: Keystone

Tiefere Transaktionsgebühren für die Händler sind ein weiterer Vorteil. «Sie sind mehrheitlich tiefer als bei Kreditkartenzahlungen», sagt der SIX-Sprecher.

Rabattcoupons

Paymit solle eine Bankdienstleistung sein, die nur von Kommissionen lebt. «Paymit wird deshalb keine Einnahmen über Werbung in der App generieren», versichert Chan.

Platz für Werbung gebe es trotzdem: «Händler sollen in Zukunft auch Coupons für Rabatte oder andere Kundenbindungsprogramme in Paymit bereitstellen können.»

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