Bitterer Schlag für den Nestlé-Produktionsstandort Rumänien: Der Schweizer Lebensmittelmulti hat die Schliessung der Fabrik in Timisoara eingeleitet. «388 Mitarbeiter sind betroffen», bestätigt ein Sprecher am Nestlé-Sitz in Vevey VD auf Anfrage von BLICK.
Die Betroffenen wurden am 10. Januar vom Länderchef Rumänien Leszek Wacirz informiert. Seitdem laufen das Konsultationsverfahren und die Gespräche mit den Gewerkschaften. Nestlé kaufte die Fabrik im Jahr 2000. Über 10'000 Tonnen Süssigkeiten und Kaffee werden in Timisoara produziert. Damit ist bereits Ende Mai Schluss, wie es in einem Communiqué von Nestlé Rumänien heisst.
Verlagerung nach Ungarn
Neu sollen die in Timisoara hergestellten Nestlé-Produkte in Ungarn produziert werden, schreiben Medien vor Ort.
Nicht betroffen von der Verlagerung ist das Cost-Competence-Center von Nestlé. Im Finanzdienstleistungszentrum des Konzern sind 30 Personen beschäftigt. «Sie werden an einem neuen Standort in der Innenstadt weiterarbeiten», heisst es.
Laut Medienberichten liegen die Löhne in der rumänischen Vorzeigestadt Timisoara im Schnitt bei rund 621 Franken.
Neben Grossfirmen wie Nestlé, Siemens oder Bosch, sind es vor allem mittelständische Firmen, die sich in dem Billiglohnland niederliessen. Und Zehntausende von Jobs geschaffen haben.
Nach der Schliessung des Werks in Timisoara beschäftigt Nestlé noch rund 500 Angestellte in Rumänien. Daran wolle man festhalten, so der Sprecher in Vevey.