Kahlschlag bei Alstom
Plötzlich hat Schneider-Ammann «Verständnis»!

Der Wirtschaftsminister wurde schon gestern Abend über den Abbau von 1300 Jobs bei Alstom informiert. Johann Schneider-Ammann zeigt sich betroffen, hat aber auch ein gewisses Verständnis für den Entscheid.
Publiziert: 13.01.2016 um 16:38 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 18:28 Uhr
Johann Schneider-Ammann will die Unternehmensführung weiterhin auf die Vorzüge der Schweiz hinweisen.
Foto: Keystone

Der Wind hat gedreht. Und er ist rauer geworden. Noch im Sommer 2014 war Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann (63) nach Gesprächen mit der Alstom- Unternehmensleitung noch davon ausgegangen, dass es keinen Stellenabbau geben wird.

Heute die Hiobsbotschaft: 1300 Jobs an den Alstom-Standorten Baden, Turgi, Oberentfelden und Dättwil werden gestrichen. Inzwischen hätten sich die Märkte verändert, die Rahmenbedingungen seien nicht mehr die gleichen, sagte Schneider-Ammann gegenüber Journalisten in Bern. «So gesehen muss man ein gewisses Verständnis haben.»

Dramatisch für die Betroffenen

Für die Betroffenen in den Unternehmen sei das jedoch dramatisch. Der Bundespräsident hofft nun, dass der Schaden für den Standort Schweiz in Grenzen gehalten werden kann. Dafür brauche es nun Gespräche der Sozialpartner. Er werde die Unternehmensführung weiterhin auf die Vorteile der Schweiz hinweisen.

General Electric und Alstom müssten erkennen, dass die Schweiz die beste Berufsbildung habe, den liberalsten Arbeitsmarkt und die intakteste Sozialpartnerschaft, sagte Schneider-Ammann. «Ich hoffe, dass viele Aktivitäten in der Schweiz bleiben, weil man zur Einsicht kommt, dass man gemeinsam kompetitiv ist.» Aber letztlich seien es die Firmen, die im Markt stünden und ihre Strategie festlegen müssten.

Die Unternehmen haben Wort gehalten

Den Vorwurf der Gewerkschaften, die Schweiz habe im Gegensatz zu Frankreich zu wenig für den Standort lobbyiert, lässt er nicht gelten. Die Unternehmen hätten Wort gehalten, indem sie zwei europäische Headquarters in die Schweiz verlegt hätten, sagte er. Zudem habe er die Verantwortlichen der Unternehmen im Sommer 2014 sofort kontaktiert und ihnen die Vorteile des Standorts Schweiz erläutert.

Auch der Aargauer Regierungsrat will sich dafür stark machen, dass der angekündigte Abbau von 1300 Stellen bei General Electric (GE) im Kanton Aargau möglichst gering ausfällt. Volkswirtschaftsdirektor Urs Hofmann (59) bezeichnete den Abbau als «harten Schlag». Der Kanton bietet den Betroffenen Unterstützung an. (pbe/SDA)

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