Banken überlegen sich immer neue Methoden, um an junge Kunden zu kommen. Die UBS testet ab heute eine hippe Filiale für Studenten. Direkt neben der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur ZH eröffnet die Bank für dreieinhalb Monate ein neuartiges Filialen-Format.
Statt in der Bibliothek können Studenten nun in einer Bank-Filiale lernen. Dafür steht ihnen ein flexibel nutzbarer Raum mit 30 Arbeitsplätzen zur Verfügung. Zudem gibts Internet, einen Bildschirm für Präsentationen und eine Lounge für Gruppenarbeiten. An zwei Abenden pro Woche finden kulturelle Veranstaltungen statt – «von Impro-Theater über Food-Tastings bis hin zu Wohnzimmerkonzerten», schreibt die Bank.
So profitiert die UBS
Die UBS handelt aber nicht uneigennützig. «Die Studenten können hier natürlich einfach nur arbeiten. Wir möchten ihnen aber auch die Bankprodukte näher bringen», sagt Roger von Mentlen, Leiter Personal Banking bei der UBS Schweiz, zu BLICK. Heute reiche es nicht mehr, einfach nur ein Konto anzubieten. Man müsse sich der Zielgruppe anpassen. «Es ist eine andere Art, Marketing zu betreiben», so von Mentlen.
Vor Ort werden stets auch zwei UBS-Mitarbeiter sein, die digitale Bank-Produkte vorstellen. So können Studenten etwa gleich ein kostenloses Ausbildungs-Konto abschliessen.
Winterthur habe man als erste Station ausgewählt, weil es eine pulsierende Studentenstadt sei. Der Pilotversuch dauert bis Januar. Weitere Orte in der Schweiz seien denkbar.
Ähnliches Konzept bei der ZKB
Auch die Zürcher Kantonalbank versucht bereits mit einem ähnlichen Projekt neue Kunden anzulocken. Am Hauptsitz an der Zürcher Bahnhofstrasse gibt es Gratis-Büros und Café – auch für Nichtkunden. Im «Kafi Züri» und «Büro Züri» können Geschäftsleute, Studenten und Privatpersonen für jeweils eine Stunde einen Arbeitsplatz mieten. Oder aber im benachbarten Kafi einen Cappuccino trinken und das bunte Treiben auf der Bahnhofstrasse beobachten.