In Amerika läuft seit Jahren ein Verfahren gegen die Schweizer Bank Julius Bär wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Jetzt hat die Bank mit der US-Justiz eine Grundsatzeinigung erzielt, wie sie in einer Mitteilung schreibt.
Die Einigung müsse noch vom US-Justizministerium bestätigt werden. Eine definitive Lösung erwartet die Privatbank aber schon im ersten Quartal 2016. Das Management hatte bis zuletzt gehofft, das Thema noch in diesem Jahr abschliessen zu können.
Weniger als im worst case
Auf eine Einigung hatte sich die Bank bereits mit einer Rückstellung von 350 Millionen Dollar vorbereitet. Jetzt muss Julius Bär noch weitere 197,3 Millionen zurückstellen.
Das ist immer noch weniger als es im schlimmsten Fall hätte erwartet werden können. Einige gingen davon aus, dass Julius Bär bis zu einer Milliarde Dollar bezahlen müsse.
Markt reagiert erleichtert
Dementsprechend erleichtert hat der Markt reagiert. Die Aktie der Bank stieg im vorbörslichen Handel am Mittwoch um 1,8 Prozent.
Die zusätzlichen Rückstellungen wird Julius Bär in der Bilanz 2015 verbuchen. Dennoch erwartet die Bank einen bereinigten Nettogewinn für 2015.
Andere warten noch auf Lösung
Nach der Einigung der Bank Julius Bär, die zur Kategorie 1 gehört, dürften sich auch die anderen Banken der Kategorie bald mit der US-Justiz einigen. Dazu gehören die Zürcher und Basler Kantonalbank.
Die höchste Busse im Steuerstreit mit Amerika bezahlte bisher die Credit Suisse – ganze 2,8 Milliarden Franken. Insgesamt belaufen sich die bezahlten Bussgelder von Schweizer Banken momentan auf etwa 6,1 Milliarden Franken. (SDA/ogo)