Der Skandal um Carna Grischa empört die Schweiz. Jahrelang hat die Bündner Firma falsch deklariertes Fleisch verkauft. Der daraus entstandene Medienrummel ist dem KMU über den Kopf gewachsen. Darum übernimmt die Kommunikation jetzt der Medien-Profi Jürg Wildberger.
Dieser kennt sich mit schwierigen Fällen aus: Er weibelte für den schwedischen Kampfjet Gripen. Mit gezielten Massnahmen wollte er der Bevölkerung den 10 Milliarden-Kauf schmackhaft machen. Ohne Erfolg: Der Flieger scheiterte an der Urne. Auch der Tessiner Airline Darwin, wo jetzt Etihad Regional einsteigen will, griff «Wildbi» jüngst unter die Arme.
Wildberger kennt die Branche
Wie geht es mit Carna Grischa weiter? Diese Frage lässt der Medien-Profi unbeantwortet. Jürg Wildberger weiss, wie der Hase läuft: In den 90er gründete er das TV-Nachrichtenmagazin «10 vor 10». Später war er Chefredaktor von «Facts» und der «Weltwoche» sowie Chef von «TV3». Vor sieben Jahren stieg er als Partner bei der teuersten Beraterfirma der Schweiz, Hirzel-Neef-Schmid, ein.
Das Image von Carna Grischa ist stark angekratzt. Mittlerweile fahren sogar die Lieferfahrzeuge unbeschriftet in der Gegend rum. Der Werbespruch «Mehr Fleisch fürs Geld» ist vielen Kunden sauer aufgestossen. Zudem hat die Firma diese Woche erstmals ihr Versagen zugegeben und eine unabhängige Untersuchung angekündigt. Das sind klare Anzeichen, dass ein Profi wie Wildberger dahinter steckt. «Kein Kommentar», beantwortet der Berater die Anfrage von Blick.ch. (bam)