«Ich werde die 200er-Note einrahmen und zu Hause aufbewahren», sagt Jonas Kreis (18) aus Hochfelden ZH heute um 8 Uhr morgens vor dem Sitz der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in Zürich. Es ist nach der 50er-, der 20er- und der 10er-Note bereits die vierte Note, für die er in aller Früh aufgestanden ist.
Sein Vater Alfred (56) hatte bereits Erstausgaben von neuen Banknoten gesammelt, als Jonas noch nicht auf der Welt war. «Wir haben zu Hause drei bis vier Generationen von neuen Serien schön eingerahmt», fügt Alfred Kreis hinzu.
200er reist mit nach Thailand
Ob Jonas auch für die neue 1000er-Note, die am 13. März 2019 erstmals erhältlich sein wird, in der Früh zur SNB beim Bürkliplatz kommt, weiss er noch nicht. Die 1000er sei schon etwas teuer, meint er. Vater und Sohn unterhalten sich mit weiteren eingefleischten Sammlern. Man kennt sich.
Vor Ort ist auch Nötli-Fan Peter Lampart (67). Bereits eine Stunde vor Schalteröffnung, um 7 Uhr, war er zur Stelle und hielt die 200er dann auch als erster in der Hand. «Für den wichtigen Termin habe ich extra meine Thailand-Ferien verschoben», sagte er BLICK. Die Note nehme er nun mit auf die Reise. «Mal schauen, ob die Wechselstube sie überhaupt anerkennt», meint Lampart.
Auch die Premiere für die neue 1000er-Note nächsten März will Lampart nicht verpassen. «Bei der Summe brauche ich dann wohl Polizeischutz», sagt er. Sonst werde er die Note später zum Shoppen nutzen. Ebenfalls ein Stammgast vor der SNB ist Max Müller (59). Er holte fünf Noten ab, um damit gleich einkaufen zu gehen. «An den Kassen haben die Verkäuferinnen immer grosse Freude, wenn sie die neuen Noten in der Hand haben.»
Findige Jungunternehmer werben für App
Frauen gibt es in der Warteschlange vor der SNB fast keine. Eine Ausnahme ist Elena Bernardo (31). Sie ist mit Arbeitskollege Dominik Bucher (26) gekommen. Sie arbeiten für das Zürcher Start-up Unternehmen Sonect. Die Bargeld-App von Sonect macht das Smartphone zu einer Art Bancomat. Den Stapel 200er-Noten bringt Bernardo gleich ihren Partner-Verkaufstellen - zum Beispiel einer Bäckerei, wo man mit der App Bargeld beziehen kann – und heute eben nigelnagelneue 200er-Noten.
Heute schon bei einzelnen Banken und Bankautomaten erhältlich
Erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde die 200er-Note am Mittwoch vor einer Woche (BLICK berichtete). Heute konnten die Banken und die Post die Noten an den SNB-Sitzen in Zürich und Bern sowie den Zweigstellen abholen. Möglicherweise sind sie laut einem SNB-Sprecher heute bereits bei einigen Banken und Bankautomaten erhältlich.
Die neue 200er-Note ist wie ihre Vorgängerin in erdigen Brauntönen gehalten und zeigt die wissenschaftliche Seite der Schweiz. Sie weist wie alle Noten der neunten Banknotenserie insgesamt 15 Sicherheitsmerkmale auf. Damit will die Nationalbank ihre neue Notenserie fälschungssicher machen. Nach Ansicht der SNB sind die neuen Noten die sichersten Geldscheine der Welt.
Die «alten» Noten ruft die SNB ein Jahr, nachdem die letzte Note der Serie auf den Umlauf ist, zurück. Das heisst in rund zwei Jahren. Die bisherigen Banknoten kann man aber noch lange auf der Bank umtauschen. Geschäftsstellen müssen aber ab dem Rückruf keine alten Noten mehr annehmen.