Jobaussichten so gut wie nie
Schweizer Stellenmarkt wächst ungebremst

Schweizer Unternehmen suchen qualifizierte Arbeitskräfte. Vor allem in den Bereichen Informatik und Industrie sind die Jobaussichten so gut wie schon lange nicht mehr.
Publiziert: 04.10.2018 um 12:39 Uhr
|
Aktualisiert: 07.10.2018 um 20:53 Uhr
1/5
Schweizer Unternehmen schreiben im dritten Quartal 6 Prozent mehr Stellen aus als noch vor einem Jahr.
Foto: Keystone
Sven Zaugg

Der Schweiz geht es blendend. Wie die Konjunkturforscher der ETH Zürich (KOF) am Mittwoch mitteilten, dürfte dieses Jahr das Bruttoinlandprodukt um beachtliche 2,9 Prozent steigen. Bis jetzt war die KOF nur von 2,3 Prozent ausgegangen. Die internationale Konjunktur liefere positive Impulse, und auch die heimische Wirtschaft stütze die wirtschaftliche Entwicklung. Dank der guten Konjunkturentwicklung sollte auch die Arbeitslosigkeit noch weiter zurückgehen, so die Ökonomen.

Das zeigt auch ein Blick in den aktuellen Stellenmarkt-Monitor des Jobvermittlers Adecco in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich. Demnach schreiben Schweizer Unternehmen im dritten Quartal 6 Prozent mehr Stellen aus als noch vor einem Jahr. «Insgesamt setzt sich der seit Ende 2015 beobachtete, positive Trend weiter fort», sagt Nicole Burth, CEO der Adecco Group Schweiz.

Auf der Suche nach Informatik-Profis

Eine hohe Personalnachfrage besteht vor allem bei Organisations- und Managementberufen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind die Stellenausschreibungen bei diesen Profilen um 25 Prozent angestiegen. «Die Schweiz investiert aktuell ins Management und in die Organisation», sagt Jan Müller vom Stellenmarkt-Monitor der Universität Zürich. «Grund dafür könnte die immer stärker vernetzte und volatilere Geschäftswelt sein, wo projektbasierte Geschäftsprozesse und folglich geschultes Personal in den Berufen von Management und Organisation gefragt sind.»

Begehrt sind auch Informatiktalente. Besonders in der Schweiz herrscht in dieser Berufsgruppe Fachkräftemangel: «Da neue Projekte oft eine wichtige digitale Komponente beinhalten oder mit einer Automatisierung einhergehen, ist es nicht erstaunlich, dass gleichzeitig die Nachfrage nach Informatikpersonal gestiegen ist», sagt Burth. So zeige sich im Jahresvergleich auch in den Informatikberufen mit einem Plus von 15 Prozent eine bemerkenswerte Zunahme in der Anzahl Stellenanzeigen.

Gute Aussichten in der Industrie

Auch in den Berufen der Industrie und des Transports lässt sich mit einem Plus von 12 Prozent ein Anstieg feststellen. Dieser ist gemäss Stellenmarkt-Monitor auf eine verstärkte Nachfrage nach Fachkräften in der Metall- und Elektroindustrie zurückzuführen.

Innerhalb der Schweiz seien die Innovationsraten in den Bereichen der Informations- und Kommunikationstechnologie sowie der Maschinen- und Elektroindustrie besonders hoch, erklärt Burth. «Diese Innovationen bringen uns einen internationalen Wettbewerbsvorteil, was die Schaffung neuer Stellen in den Berufsgruppen der Informatik und der Industrie begünstigt.» 

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.