Laut dem Naturforscher Charles Darwin überlebt derjenige, der sich am besten anpasst. Das scheint der Schweizer Darwin Airline nicht bewusst gewesen zu sein. Wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten wird die Tessiner Fluggesellschaft, die unter dem Namen Etihad Regional fliegt, verkauft.
Etihad Regional wird zu Adria Airways Switzerland
«Die bisherigen Aktionäre, darunter auch Darwins strategischer Partner Etihad, haben dem Verkauf ihrer Anteile an eine neue Schweizer Tochtergesellschaft von Adria Airways zugestimmt», heisst es in einer am heutigen Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung.
Der CEO der Darwin Airline, Maurizio Merlo, geht. Neuer Chef wird Heinrich Ollendiek, derzeit CFO bei Adria Airways. Die Airline hat ihren Sitz in Slowenien, das Unternehmen gehört zur Gruppe Star Alliance. Zwar werde Darwin Airline als Gesellschaft weiter bestehen und der Hauptsitz in Lugano TI bleiben, wie es in der Mitteilung heisst. Für die Vermarktung werde aber der Name von Etihad Regional auf Adria Airways Switzerland geändert. Kurzum: Etihad zeigt dem Tessin die Heckflosse.
Etihad will sich auf strategische Partnerschaften konzentrieren
Die arabische Airline Etihad hatte sich 2014 bei der Darwin Airline in Lugano zu 33,3 Prozent eingekauft. Die Schweizer wurden so Teil der Gruppe. Doch immer wieder schien sich diese Investition nicht auszuzahlen: Flüge fielen wegen schlechten Wetters aus, Passagierzahlen flogen tief. Der Konkurrenzkampf mit der Swiss war aufreibend.
Das alles passte nicht mehr zur Strategie: «Der Entscheid, die Minderheitsbeteiligung an Darwin zu veräussern, ist das Ergebnis der laufenden strategischen Bewertung unserer Investitionen sowie eines Entschlusses, uns auf unsere anderen strategischen Partnerschaften zu konzentrieren», so Kevin Knight, Strategie-Chef bei der Etihad-Gruppe, laut Mitteilung. Er wünsche den Mitarbeitenden von Darwin alles Gute für die Zukunft.
«Stellenabbau nicht auszuschliessen»
Doch die sieht nicht für alle der 225 Mitarbeiter rosig aus. «Es ist nicht auszuschliessen, dass es bei einer solchen Integration in eine neue Gruppe zu einem gewissen Stellenabbau kommen wird», so Sprecher Sacha Wigdorovits zum BLICK.
Man wisse aber noch nicht, wie viele Mitarbeiter betroffen sein werden. Viel Raum für Entlassungen gibt es nicht: «Darwin Airline ist heute schon sehr straff organisiert», so Wigdorovits.