Wer hat, dem wird gegeben: Die Besitzer der Schweizer Unternehmen können sich in diesem Frühling auf einen so üppigen Dividendenregen freuen wie nie zuvor. Mit Ausnahme der Credit Suisse und Schindler ködern alle namhaften Firmen die Aktionäre mit höheren Zahlungen.
Bei den Empfängern schwingen die Roche-Erben als Dividendenkönige obenaus. Knapp 600 Millionen Franken fliessen an die Familien Hoffmann, Oeri und Duschmalé. Weitere 67 Millionen aus dem Roche-Topf gehen an die Kunstmäzenin Maja Oeri (62), die sich vor einigen Jahren aus dem Kreis der Pool-Aktionäre verabschiedete.
Die Nummer 2 ist Transport-Unternehmer Klaus-Michael Kühne (80) mit 385 Millionen. Es folgen die Blocher-Schwestern Magdalena Martullo (48) und Rahel Blocher (41) mit 256 Millionen. Auf Platz 5 meldet sich Glencore-Chef Ivan Glasenberg (61) zurück. Letztes Jahr verzichtete der Südafrikaner auf eine Dividende, das Glencore-Comeback spült ihm nun 242 Millionen in die Kasse.
SMI-Schwergewichte spielen in eigener Liga
Schaut man sich die besten Zahler an, dann spielen Novartis, Nestlé und Roche mit Ausschüttungen von jeweils mehr als sieben Milliarden Franken in einer eigenen Liga. Von den 38 Milliarden Franken, welche die 20 Firmen im Swiss Market Index (SMI) ihren Aktionären zahlen, stammen fast 60 Prozent von ihnen.
Der Grossteil der Gelder geht nicht direkt an Private, sondern macht den Umweg über Fonds-Firmen und andere institutionelle Anleger. Zu den grössten zählt der US-Konzern Blackrock, der bei fast allen Grossunternehmen der Schweiz investiert ist. Von den SMI-Unternehmen fliessen 1,1 Milliarden Franken in seine Kassen. Der aus Erdölgeldern gespiesene norwegische Staatsfonds Norges kann in den nächsten Wochen mit einer ähnlich hohen Überweisung aus der Schweiz rechnen.
Bund profitiert dank Swisscom-Anteil
Auch der Bund geht nicht leer aus: Seine Swisscom-Beteiligung spült ihm 581 Millionen in die Kasse. Zudem profitiert er von Einkommens- und Verrechnungssteuern. Allerdings fallen diese nicht bei allen Firmen an. So finanzieren Glencore, UBS, Credit Suisse und Swiss Life ihre Ausschüttungen aus Kapitaleinlagen. Dank der vom damaligen Finanzminister Hans-Rudolf Merz (75) durchgeboxten Unternehmenssteuerreform II sind diese steuerfrei.
Steuerfreie Dividenden könnten in Zukunft noch häufiger werden. Der Zuger SVP-Nationalrat Thomas Aeschi (39) hat einen Antrag gestellt, dass Firmen leichter an ihrem Kapital herumhebeln und so steuerfreie Einlagen schaffen können, wie der «Tages-Anzeiger» kürzlich berichtete. Gemäss Eidgenössischer Steuerverwaltung (ESTV) würde dies zu jährlichen Steuerausfällen von 2,3 Milliarden Franken führen.
Russlands Öl-Geschäft gehört einem «Silowiki», so nennt man die Mächtigsten im Reich von Wladimir Putin (64). Er heisst Igor Setschin (56), seit 2012 CEO von Rosneft.
Glencore-Chef im Verwaltungsrat von Rosneft
Der Staatskonzern gehört zu den Ölgiganten der Welt, besitzt Förderanlagen, Raffinerien, Tankstellen. Vor allem in Russland. Vier in Genf gelistete Gesellschaften kümmern sich etwa um treuhänderische Aufgaben und Handel.
Im Verwaltungsrat sässe Ex-Kanzler Gerhard Schröder (73) neben Glencore-Chef Ivan Glasenberg (60) und Faisal Alsuwaidi (63) von der Qatar Foundation. Beide steckten Milliarden in Rosneft, Putin dagegen Vertrauen in den Ölboss.
Setschin machte Rosneft zu Russlands grösstem Öl-Konzern
Sie kennen einander aus der Leningrader Verwaltung. Bis 2008 leitet Setschin stellvertretend die Putinsche Präsidialverwaltung, wird danach Vize-Premier.
Unter Setschin wächst Rosneft zu Russlands grösstem Ölkonzern heran. Als Konkurrentin Yukos von Michail Chodorkowski (54) 2004 zerschlagen wird, schnappt sich Setschin, damals noch Rosneft-Präsident, das Filetstück der Gruppe. 2013 dann kauft er den Ölriesen TNK-BP von einer Gruppe um Oligarch Viktor Vekselberg (60).
Rosneft kriegt keine Kredite in der EU
«Setschin hat völlige Loyalität gegenüber Putin gezeigt», schreibt das US-Finanzministerium. Es führt den CEO seit der Krim-Annexion auf einer Sanktionsliste. Das heisst: Einreiseverbot und eingefrorene Dollars.
In der EU kriegt sein Konzern wegen der Sanktionen keine Kredite. Doch auch der Ölpreis in Rubel macht Rosneft zu schaffen. Der Gewinn sank im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich zu 2016 von 1,6 Milliarden auf 1,4 Milliarden Dollar.
Russlands Öl-Geschäft gehört einem «Silowiki», so nennt man die Mächtigsten im Reich von Wladimir Putin (64). Er heisst Igor Setschin (56), seit 2012 CEO von Rosneft.
Glencore-Chef im Verwaltungsrat von Rosneft
Der Staatskonzern gehört zu den Ölgiganten der Welt, besitzt Förderanlagen, Raffinerien, Tankstellen. Vor allem in Russland. Vier in Genf gelistete Gesellschaften kümmern sich etwa um treuhänderische Aufgaben und Handel.
Im Verwaltungsrat sässe Ex-Kanzler Gerhard Schröder (73) neben Glencore-Chef Ivan Glasenberg (60) und Faisal Alsuwaidi (63) von der Qatar Foundation. Beide steckten Milliarden in Rosneft, Putin dagegen Vertrauen in den Ölboss.
Setschin machte Rosneft zu Russlands grösstem Öl-Konzern
Sie kennen einander aus der Leningrader Verwaltung. Bis 2008 leitet Setschin stellvertretend die Putinsche Präsidialverwaltung, wird danach Vize-Premier.
Unter Setschin wächst Rosneft zu Russlands grösstem Ölkonzern heran. Als Konkurrentin Yukos von Michail Chodorkowski (54) 2004 zerschlagen wird, schnappt sich Setschin, damals noch Rosneft-Präsident, das Filetstück der Gruppe. 2013 dann kauft er den Ölriesen TNK-BP von einer Gruppe um Oligarch Viktor Vekselberg (60).
Rosneft kriegt keine Kredite in der EU
«Setschin hat völlige Loyalität gegenüber Putin gezeigt», schreibt das US-Finanzministerium. Es führt den CEO seit der Krim-Annexion auf einer Sanktionsliste. Das heisst: Einreiseverbot und eingefrorene Dollars.
In der EU kriegt sein Konzern wegen der Sanktionen keine Kredite. Doch auch der Ölpreis in Rubel macht Rosneft zu schaffen. Der Gewinn sank im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich zu 2016 von 1,6 Milliarden auf 1,4 Milliarden Dollar.