Swiss stellt auf Miniflugplan mit 6 Fliegern um
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Swiss stellt auf Miniflugplan mit 6 Fliegern um

Die grösste Schweizer Airline Swiss präsentiert heute die Zahlen für das vergangene Jahr. Diese werden jedoch nur am Rande eine Rolle spielen. Die drängendste Frage ist, wie lange die Swiss ihren Betrieb in der Corona-Krise noch aufrecht erhalten kann.
Publiziert: 19.03.2020 um 09:59 Uhr
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Aktualisiert: 30.03.2020 um 09:06 Uhr
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Swiss hat vorübergehend die Hälfte ihrer Kurz- und Langstreckenflotte aus dem Betrieb genommen.
Foto: THOMAS LUETHI
Sven Zaugg

Die Bilder erinnern an das Swissair-Grounding vor nunmehr 19 Jahren. Swiss hat vorübergehend über zwei Drittel der Kurz- und Langstreckenflotte aus dem Betrieb genommen. In Reih und Glied stehen die Maschinen auf Parkplätzen am Flughafen Kloten ZH. Weil nicht genug Platz vorhanden war, wurden 24 Maschinen des Typs A320 an den Flughafen Dübendorf ZH verlegt.

Swiss-Chef Thomas Klühr (58) sah sich zu dieser drastischen Massnahme gezwungen, um das Überleben der Airline zu sichern. Immer weniger Menschen fliegen wegen verschärfter Reisebestimmungen und aus Furcht vor dem Coronavirus überhaupt noch.

«Wenn sich die Situation so weiterentwickelt, brauchen alle Airlines staatliche Unterstützung», sagte Klühr im Interview mit dem «SonntagsBlick». Die Gespräche mit dem Bundesrat sind aufgegleist.

Kurzarbeit und Einstellungsstopp

Um den starken Nachfragerückgang zu kompensieren, hat die Fluggesellschaft diverse Massnahmen getroffen. Für das fliegende Personal wird Kurzarbeit beantragt. Für das Bodenpersonal wird der Schritt geprüft. In welchem Umfang die Massnahme umgesetzt wird, ist derzeit in Ausarbeitung. Zudem gilt ein Einstellungsstopp.

Die Krise folgt auf ein gutes Geschäftsjahr. 2019 hat die Swiss zwar nicht mehr den Rekordgewinn des Vorjahres von 636 Millionen Franken erreicht. Dennoch flog sie mit 578 Millionen Franken den zweithöchsten Betriebsgewinn ihrer Firmengeschichte ein. Dabei transportierte die Swiss mit 18,8 Millionen so viele Passagiere wie noch nie. Der Umsatz stieg nochmals leicht auf 5,33 Milliarden Franken von 5,30 Milliarden Franken vor einem Jahr.

Eigentlich ist die Airline in Topform. Nur hat sich die Lage in den letzten Wochen wegen der Coronavirus-Pandemie so verschlechtert, dass auch ein Grounding der Schweizer Fluggesellschaft nicht mehr ausgeschlossen werden kann. Von 100 auf null in wenigen Wochen? Möglich.

Zwei Drittel der Flotte am Boden

Wegen der Reisebeschränkungen und Grenzschliessungen vieler Staaten hat die Swiss wie die Konzernmutter Lufthansa den Flugplan massiv zusammengestrichen. Das Angebot sei um über 80 Prozent reduziert worden, teilte die Swiss am Donnerstag in einem Communiqué mit. Über zwei Drittel der Flotte sind aus dem Betrieb genommen.

Die Swiss will auch minimale Verbindungen so lange wie möglich aufrecht erhalten, um bei einem Abflachen der Krise die Anbindung an die sich wieder öffnenden Länder möglichst bald wieder aufnehmen zu können, erklärt Swiss-Chef Thomas Klühr im Communiqué: «Die Nachfrage wird zwar wieder anziehen, aber verzögert und nur schrittweise».

Der Swiss-Chef warnt: «Sollte sich die Situation gar noch weiter verschlechtern und zusätzliche Reiseverbote erlassen werden, kann eine komplette, temporäre Einstellung des Flugbetriebs auch bei der Swiss nicht mehr ausgeschlossen werden.» Das ist denn auch die wichtigste Frage an der heutigen Bilanzmedienkonferenz der Swiss. BLICK informiert ab 10 Uhr im Live-Ticker.

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