Der Zughersteller Stadler Rail mit Hauptsitz in Bussnang TG will an die Börse gehen. Der Gang aufs Parkett sei in den nächsten Monaten geplant, vorbehaltlich des Marktumfeldes, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Firmenpatron und Verwaltungsratspräsident Peter Spuhler (60) soll auch nach dem Börsengang grösster Aktionär und Verwaltungsratspräsident bleiben. Er hält heute direkt und indirekt 80 Prozent des Aktienkapitals. In der Medienmitteilung kündigt Stadler an, dass im Rahmen des Börsengangs nur ein Teil von Spuhlers Aktien angeboten werden soll.
Gemäss der «Handelszeitung» schätzen Experten den Börsenwert der Firmengruppe auf mindestens 3 Milliarden Franken.
Logischer nächster Schritt
In den letzten Monaten hatte die Gerüchteküche geradezu gebrodelt. Sowohl die «Handelszeitung» als auch das Online-Magazin «Cash» hatten berichtet, dass Stadler in intensiven Gesprächen mit möglichen Investoren stecke. Der Zeitpunkt des Börsengangs war damals bereits mit April oder Mai angeben worden.
Der geplante Börsengang an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange sei ein logischer nächster Schritt in der Geschichte von Stadler, hiess es in dem Communiqué. Er solle helfen, die langfristige Wettbewerbsposition des Unternehmens in den bestehenden Märkten zu stärken und die künftige Entwicklung der Firma zu unterstützen.
Stadler stellt unter anderem Hochgeschwindigkeitszüge, U-Bahnen, Trams und Zahnradbahnen her.
Nach der offiziellen Ankündigung eines Börsengangs kann es schnell gehen. Die Kollegen vom Finanzportal Cash.ch zeichnen die Schritte zum Börsengang vor: Beobachter gehen davon aus, dass Stadler theoretisch noch bis Ende Mai Zeit für ein IPO hat, denn das Segment der mittelgrossen Schweizer Aktien gilt als saisonal: Ihre Performance ist im historischen Durchschnitt während den ersten fünf Monaten besser als in den Folgemonaten.
Zu den wichtigsten nächsten Schritten gehören die Bewertung und die Festlegung der Preisspanne. Dann folgt das Bookbuilding-Verfahren, wobei das aus professionellen Investoren bestehende Aktionariat zusammengestellt wird. Die Investoren können dann Aktien kaufen, solange die Orderbücher geöffnet sind. Das Resultat ist der Emissionspreis.
Beim eigentlichen Börsengang entsteht ein Eröffnungskurs, der selten identisch ist mit dem Emissionspreis. Daraus lässt sich erstmals ableiten, wie erfolgreich ein IPO ist.
Nach der offiziellen Ankündigung eines Börsengangs kann es schnell gehen. Die Kollegen vom Finanzportal Cash.ch zeichnen die Schritte zum Börsengang vor: Beobachter gehen davon aus, dass Stadler theoretisch noch bis Ende Mai Zeit für ein IPO hat, denn das Segment der mittelgrossen Schweizer Aktien gilt als saisonal: Ihre Performance ist im historischen Durchschnitt während den ersten fünf Monaten besser als in den Folgemonaten.
Zu den wichtigsten nächsten Schritten gehören die Bewertung und die Festlegung der Preisspanne. Dann folgt das Bookbuilding-Verfahren, wobei das aus professionellen Investoren bestehende Aktionariat zusammengestellt wird. Die Investoren können dann Aktien kaufen, solange die Orderbücher geöffnet sind. Das Resultat ist der Emissionspreis.
Beim eigentlichen Börsengang entsteht ein Eröffnungskurs, der selten identisch ist mit dem Emissionspreis. Daraus lässt sich erstmals ableiten, wie erfolgreich ein IPO ist.
Umsatz und Gewinn tiefer
Am Dienstag publizierte das Unternehmen ausserdem seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2018. Stadler erwirtschaftete einen konsolidierten Netto-Umsatz von 2,0 Milliarden Franken, nach 2,4 Milliarden im Jahr zuvor. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen sowie Abschreibungen (EBITDA) lag bei 208 Millionen Franken nach 245 Millionen im Vorjahr.
2018 setzte sich damit die Erholung beim Umsatz vorerst nicht weiter fort. 2017 war als das Jahr in die neuere Firmengeschichte eingegangen, in dem Stadler Rail die schwierige Situation nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses von 1,20 Franken gemeistert hatte.
Aussichten gut
Die Firma war 2015 von der Aufhebung der Euro-Untergrenze durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) hart getroffen worden. Damals sackte der Umsatz auf 1,8 Milliarden Franken ab, nach 1,9 Milliarden Franken im 2014 und 2,5 Milliarden Franken im 2013.
Bis 2020 rechnet der Schienenfahrzeug-Hersteller weiterhin mit Erlösen von mehr als 4 Milliarden Franken. Bis dann möchte das Unternehmen seine Produkte kontinuierlich weiterentwickeln, seine Präsenz im europäischen Markt konsolidieren, das Wachstum im Service-Geschäft beschleunigen sowie eigene Lösungen in der Signaltechnik entwickeln, hiess es.
Keine Zeit für die Politik
Im Zuge des Börsengangs ergibt auch Spuhlers Verzicht auf eine Rückkehr in die Politik Sinn. Diesen hatte der Alt-SVP-Nationalrat damit begründet, dass er weiterhin für die strategische Entwicklung des Unternehmens verantwortlich sei.
Wie Stadler am Dienstag ausserdem bekannt gab, ist Barbara Egger-Jenzer, die frühere Regierungsrätin des Kantons Bern, in den Verwaltungsrat des Unternehmens gewählt worden.
Nebst Egger-Jenzer gehören dem Gremium unter anderem der ehemalige deutsche Bundeswirtschaftsminister Werner Müller, der ehemalige ABB-CEO Fred Kindle oder Christoph Franz, der Verwaltungsratspräsident der Roche Holding an.