Die Schweiz hat den ersten Deal für einen möglichen Corona-Impfstoff. Der Kaufvertrag mit dem US-Unternehmen Moderna ist unterzeichnet. Er beinhaltet die Lieferung von 4,5 Millionen Impfstoffdosen. Das bestätigt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag. Das BAG: «Der frühe Zugang zum Impfstoff von Moderna ist uns wichtig.»
Parallel zu dem Vertrag lotet der Bund Alternativen aus. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind derzeit insgesamt 165 Impfstoffe in unterschiedlichen Studienphasen. Rund dreissig werden bereits am Menschen getestet. Deren sechs befinden sich aktuell in der letzten Phase. Bestehen sie auch diese Hürde, folgt in der Regel die Zulassung.
30'000 Studien-Teilnehmer
Der Moderna-Impfstoff gehört dazu. Eine erste Studie startete im Frühjahr. 45 Menschen nahmen daran teil. Bei dreien kam es zu schweren Nebenwirkungen, dazu gehörte starkes Fieber. Die Befunde waren trotzdem zufriedenstellend. Es folgte Phase zwei. Aktuell läuft bereits Phase drei. 30'000 Personen aus allen Teilen der USA nehmen an der Studie teil. Die Rekrutierung ist noch nicht abgeschlossen.
Falls sich das Mittel als wirksam erweist, können über zwei Millionen Menschen in der Schweiz davon profitieren. Denn für eine Impfung sind zwei Dosen notwendig. Sie werden nacheinander verabreicht. Zwischen der ersten und der zweiten Spritze liegt fast ein Monat.
29 bis 33 Franken pro Dosis
Wie viel der Bund für den Vorvertrag bezahlt, will das BAG nicht mitteilen. Bekannt ist: Der Bundesrat hat 300 Millionen Franken für die Beschaffung des Impfstoffs gesprochen. Bekannt ist auch: Moderna will Profit machen. Die Impfstoffe werden nicht zum Selbstkostenpreis abgegeben, wie das andere Unternehmen angekündigt haben. Moderna-Chef Stéphane Bancel (48) hat den Preis vor wenigen Tagen auf 29 bis 33 Franken pro Dosis beziffert – für «kleinere Bestellungen».
In diese Kategorie fällt auch die Schweiz. Denn Moderna will im Erfolgsfall jährlich bis zu einer Milliarde Dosen produzieren. Hochgerechnet auf die BAG-Zahl von 4,5 Millionen Dosen würden also Kosten von 131 bis 149 Millionen Franken fällig.
Das reicht aber noch nicht aus. «Zu Beginn werden nicht genügend Impfdosen für eine breite Durchimpfung der gesamten Schweizer Bevölkerung zur Verfügung stehen», so das BAG.
Die Schweiz ist eines der ersten Länder, die einen Deal mit Moderna bekannt machen. Kanada hat sich ebenfalls bereits eingeschrieben für die Corona-Impfung der amerikanischen Biotechfirma. Aber auch Brasilien und die EU verhandeln über die Bedingungen. Die Nachfrage ist riesig. Sie wird bedient aus dem Wallis. In Visp zieht Lonza gerade drei brandneue Produktionslinien hoch. Kosten: 60 bis 70 Millionen Franken pro Linie. Produktionskapazität: 100 Millionen Impfdosen pro Jahr und Linie. Rund 200 neue Jobs entstehen so in Visp. Weltweit gibt es nur noch eine weitere Produktionslinie – in den USA. Schliesslich ist Washington auch der Financier – und Grossabnehmer – des Corona-Impfstoffs. Die Gelder für den Produktionsausbau stammen von der Regierung, werden im Rahmen der Operation «Warp Geschwindigkeit» an Moderna gereicht und dann im Wallis verbaut. Moderna bezahlt zwei der drei neuen Lonza-Produktionslinien.
Die Schweiz ist eines der ersten Länder, die einen Deal mit Moderna bekannt machen. Kanada hat sich ebenfalls bereits eingeschrieben für die Corona-Impfung der amerikanischen Biotechfirma. Aber auch Brasilien und die EU verhandeln über die Bedingungen. Die Nachfrage ist riesig. Sie wird bedient aus dem Wallis. In Visp zieht Lonza gerade drei brandneue Produktionslinien hoch. Kosten: 60 bis 70 Millionen Franken pro Linie. Produktionskapazität: 100 Millionen Impfdosen pro Jahr und Linie. Rund 200 neue Jobs entstehen so in Visp. Weltweit gibt es nur noch eine weitere Produktionslinie – in den USA. Schliesslich ist Washington auch der Financier – und Grossabnehmer – des Corona-Impfstoffs. Die Gelder für den Produktionsausbau stammen von der Regierung, werden im Rahmen der Operation «Warp Geschwindigkeit» an Moderna gereicht und dann im Wallis verbaut. Moderna bezahlt zwei der drei neuen Lonza-Produktionslinien.
Neuer Forschungsansatz
Der Moderna-Impfstoff basiert auf einem neuen Forschungsansatz. Bei einer herkömmlichen Impfung werden etwa abgeschwächte Erreger gespritzt. Die US-Amerikaner aber versuchen, den menschlichen Körper zur Produktionsstätte zu machen. Mit der Moderna-Technologie soll ein genetischer Code in die Zellen geschleust werden. Dieser soll ein Antigen produzieren, das dem eines Erregers gleicht. Als Folge soll das Immunsystem aktiviert werden, um Antikörper zu bilden.
So soll es auch beim Coronavirus funktionieren – und zwar in enger Zusammenarbeit mit dem Basler Pharmazulieferer Lonza. Die beiden Firmen haben einen Zehnjahresvertrag abgeschlossen. Lonza produziert für die Amerikaner in Visp VS. Zur besseren Zusammenarbeit von Moderna und Lonza wollen die Amerikaner sogar einen Teil ihrer Operation in die Schweiz verlegen.
Keine zehn Jahre alt und bereits der grosse Hoffnungsträger: Das ist Moderna. Die Firma aus dem Grossraum Boston befindet sich aktuell in der letzten Testphase für eine Corona-Impfung. 30 000 Personen werden in den USA daran teilnehmen. Die US-Behörden finanzieren das Ganze. Denn Moderna schreibt tiefrote Zahlen. Im letzten Halbjahr hat das US-Unternehmen eine Viertelmilliarde Dollar Verlust angehäuft. Courant normal. So funktioniert die Branche: Jahrelang wird geforscht, es folgen extensive Tests, dann wird der Reibach gemacht. Hoffentlich. Zumindest wetten die Anleger darauf. Der Aktienkurs des Unternehmens, das 2018 in New York an die Börse ging, hat sich seit Anfang Jahr vervierfacht. Mit fast 28 Milliarden Dollar ist Moderna etwa gleich viel wert wie die CS. Neben einem Impfstoff für Corona forscht Moderna unter anderem an einer Impfung gegen das Zika-Virus, eine Art des Herpes-Virus und das eher seltene Chikungunya-Virus.
Keine zehn Jahre alt und bereits der grosse Hoffnungsträger: Das ist Moderna. Die Firma aus dem Grossraum Boston befindet sich aktuell in der letzten Testphase für eine Corona-Impfung. 30 000 Personen werden in den USA daran teilnehmen. Die US-Behörden finanzieren das Ganze. Denn Moderna schreibt tiefrote Zahlen. Im letzten Halbjahr hat das US-Unternehmen eine Viertelmilliarde Dollar Verlust angehäuft. Courant normal. So funktioniert die Branche: Jahrelang wird geforscht, es folgen extensive Tests, dann wird der Reibach gemacht. Hoffentlich. Zumindest wetten die Anleger darauf. Der Aktienkurs des Unternehmens, das 2018 in New York an die Börse ging, hat sich seit Anfang Jahr vervierfacht. Mit fast 28 Milliarden Dollar ist Moderna etwa gleich viel wert wie die CS. Neben einem Impfstoff für Corona forscht Moderna unter anderem an einer Impfung gegen das Zika-Virus, eine Art des Herpes-Virus und das eher seltene Chikungunya-Virus.