Coop will Kundentreue auf eine neue Art belohnen. Wer die Supercard-App aktualisiert oder aufs Smartphone lädt, darf an sogenannten Sammelpromotionen teilnehmen.
Jeder 11. Salat ist gratis
«Funktionieren tut dies wie bei der herkömmlichen Sammelkarte in der Badi oder beim Kaffeepass», so Coop-Sprecher Urs Meier zu SonntagsBlick. Kleberli oder Stempel aber sind passé: Ab Dienstag können Coop-Kunden digital auf Punktejagd gehen. Zum Start werden drei Aktionen lanciert. Mit dem digitalen «Salatpass» gibt es den jeweils 11. Betty-Bossi-Naturaplan-Salat gratis. Ähnlich funktioniert es bei Coca-Cola-Produkten. Ausserdem lanciert Coop den «Superpunkte-Monat». Dabei sind Sammelziel, Punktestand und Dauer der Aktion ausschliesslich per App ersichtlich.
Die Digitalisierung der Coop-Rabatte erinnert an eine Ankündigung vom letzten Sommer. Damals stellte der Online-Shop «Coop at Home» individualisierte Rabatte in Aussicht. Mittels Software sollten die Preise nach Lagerbestand und Einkaufsverhalten angepasst werden können.
Mit dem sogenannten «Dynamic Pricing» wollte Coop eine Vorreiter-Rolle in der Schweiz spielen – stattdessen erlitt der Detailhandelsriese damit Schiffbruch: Nach vorwiegend negativen Reaktionen kündete Coop kleinlaut an, auf die individuelle Preisgestaltung verzichten zu wollen.
Dank der aktualisierten Supercard-App wären individuelle Rabatte problemlos möglich. Führt Coop die dynamische Preisgestaltung nun etwa durch die Hintertür ein? «Nein. Bei Coop sollen alle Kunden gleichermassen profitieren können», versichert Sprecher Meier.
Puncto Internet-Handel sehen Beobachter die Konkurrentin Migros in Führung. Coop arbeitet mit Hochdruck daran, den digitalen Rückstand aufzuholen. Meier sieht es so: Coop setze seine «langfristig definierte Digitalstrategie Schritt für Schritt um», die Digitalisierung der Rabattkarte sei ein Teil davon.