Jetzt gibts Apple Pay für alle
Bezahl-App «Boon» überlistet Schweizer Banken

Ärgerlich: Noch immer bieten die meisten Banken Apple Pay für ihre Kreditkarten nicht an. Mit der neu lancierten App «Boon» ändert sich das. Jeder kann nun mit dem iPhone bezahlen.
Publiziert: 07.02.2017 um 09:45 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 00:58 Uhr
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Heute gehts los:So funktioniert das Bezahlen mit Apple Pay
Lorenz Keller

Die neue App «Boon» macht jede Kreditkarte tauglich für Apple-Pay. Die Anwendung der deutsche Firma Wirecard, die bereits in verschiedenen Ländern erhältlich ist, erstellt eine virtuelle Kreditkarte. Damit kann man in der Schweiz praktisch überall bezahlen.

Apple Pay ist wirklich praktisch. iPhone oder Apple Watch ans Terminal halten, schon ist die Transaktion erledigt. Das funktioniert tadellos. Bislang brauchte es aber die richtige Kreditkarte. Denn das kontaktlose Bezahlen ist bei vielen Karten-Herausgebern noch nicht freigeschaltet.

Etwa bei den Grossbanken Credit Suisse und UBS. Aber auch Visa oder Mastercard der Kantonalbanken oder der Postfinance lassen sich nicht in Apple Pay einbinden. Das liegt primär daran, dass diese Anbieter die App «Twint» als Standard fürs mobile Bezahlen etablieren wollen.

Virtuelle Kreditkarte für Apple Pay

Die Schweizer Lösung bekommt nun mit Boon ernsthafte Konkurrenz. Der Vorteil: Man braucht die App zum Bezahlen eigentlich gar nicht, sondern kann ganz normal Apple Pay über die NFC nutzen. «Boon» erstellt bei der Installation eine virtuelle Pre-Paid-Kreditkarte, die in die digitale Brieftasche von Apple namens «Wallet» eingebunden wird.

Die virtuelle «Boon»-Kreditkarte wird nun mit der eigenen Mastercard oder Visa-Karte aufgeladen. Entweder manuell – oder aber auch automatisch. Jedes Mal, wenn das Guthaben eine gewisse Grenze unterschreitet, wird ein vordefinierter Betrag übertragen.

In der passwortgeschützten App sieht man jederzeit alle Transaktionen. Zudem lassen sich dort verschiede Limiten einstellen und manuell Beträge auf die Karte laden. Beim Bezahlen werden übrigens keine Daten der eigenen Kreditkarte übertragen. Der Händler sieht nicht einmal den Namen des Käufers.

Die virtuelle Kreditkarte lässt sich manuell aufladen - oder automatisch, sobald ein wählbares Guthaben unterschritten wird.

Was kostet die Apple-Pay-App Boon?

Ganz gratis ist die Dienstleistung allerdings nicht. Die ersten zwölf Monate kostet Boon nichts, danach sind es rund ein Franken pro Monat. Das Aufladen über Kreditkarte kostet ein Prozent der Summe, mindestens aber einen Franken.

Im Ausland werden 1,25 Prozent Umrechnungsgebühr fällig. Das ist ähnlich viel wie bei vielen Kreditkarten. Und für die eigene Karte bezahlt man bei einer Boon-Zahlung keine Auslands-Gebühren mehr.

Etwas schade ist, dass der Anbieter das kostenlose Aufladen der virtuellen Karte via Banküberweisung in der Schweiz nicht anbietet. Auch die Android-Version gibts vorerst nicht bei uns.

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