Eigentlich gelten die Nokia-Handys als kaum kaputt zu kriegen. Nokia und der Mensch – eine lebenslange Bindung? Nun hat der finnische Telekom-Ausrüster Nokia angekündigt, in Zürich und Lausanne 25 Stellen abzubauen. Der Schritt ist Teil eines weltweiten Sparprogramms.
Nokia habe den Entscheid der Personalkommission im Rahmen des Konsultationsverfahrens mitgeteilt, hiess es beim Verband Angestellte Schweiz auf Anfrage der Agentur sda. Nokia Solutions and Networks Schweiz beschäftigt in Zürich und Lausanne den Angaben zufolge insgesamt 107 Angestellte. Somit fällt fast jede vierte Stelle weg.
Stellenabbau auch wegen Übernahme
Der Stellenabbau kommt nicht überraschend. Nokia hat den Anschluss verpasst, wie auch andere Tech-Stars der 90er wie etwa Intel.
Bereits vor zwei Wochen hatte Nokia angekündigt weltweit tausende Arbeitsplätze abzubauen. Dabei werde auch die Schweiz betroffen sein, hiess es damals.
Die Abbaupläne stehen in Zusammenhang mit der Übernahme des Konkurrenten Alcatel-Lucent durch Nokia. Die Streichungen treffen laut Nokia vor allem Bereiche in denen es Überschneidungen zwischen den fusionierten Unternehmen gebe. Bis 2018 sollen so die Betriebskosten um 900 Millionen Euro gedrückt werden.
Weltweit bis zu 15'000 Nokia-Jobs gefährdet
Nach Informationen des Finanzdienstes Bloomberg dürften weltweit 10'000 bis 15'000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Allein in Finnland sollen bis 2018 1300 Stellen wegfallen, in Deutschland sind es 1400 Jobs. Nokia kam Ende 2015 zusammen mit den Neuzugängen von Alcatel-Lucent auf rund 106'000 Mitarbeiter.
Nokia schloss die Übernahme des französisch-amerikanischen Konzerns Alcatel-Lucent für mehr als 15 Milliarden Euro Anfang des Jahres ab. Damit wollen die Finnen besser im Kampf gegen die Branchen-Giganten Ericsson aus Schweden und Huawei aus China bestehen. In der hart umkämpften Netzwerk-Branche sorgen geringes Wachstum und harter Preiskampf für Druck. Sein kriselndes Handy-Geschäft hatte Nokia 2014 an Microsoft verkauft. (grv/sda)