«Zinsen und Inflation führten zu diesem Schritt»
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97 Mitarbeiter müssen gehen:«Zinsen und Inflation führten zu diesem Schritt»

Jede fünfte Stelle weggespart
Massenentlassung bei Daylong-Herstellerin Galderma

Galderma – bekannt für ihre Daylong-Sonnencreme – entlässt in Zug und Lausanne bis zu 97 Mitarbeitende, wie Blick erfahren hat. Ist der angepeilte Börsengang der Grund für die Massenentlassung?
Publiziert: 02.11.2022 um 12:08 Uhr
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Aktualisiert: 02.11.2022 um 16:34 Uhr
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Galderma – bekannt für ihre Daylong-Sonnencreme – entlässt in Zug 97 Mitarbeitende
Foto: Samuel Walder
Nicola Imfeld, Samuel Walder

Galderma plant den grössten Börsengang in der Schweiz seit der Jahrtausendwende! Doch nicht alle Mitarbeitenden der bekannten Herstellerin für Hautpflegeprodukte werden den spektakulären Börsengang in der Firma miterleben können.

Blick weiss: Bei Galderma in Zug und Lausanne kommt es zu einer Massenentlassung. Jeder fünfte Job ist weg. Bis zu 97 Personen sind betroffen. Für sie wird ein Sozialplan ausgearbeitet. Insgesamt zählt das Unternehmen derzeit 312 Mitarbeitende in Lausanne und 184 Mitarbeitende in Zug, wie aus einem internen Schreiben hervorgeht, das Blick vorliegt.

Galderma bestätigt die Massenentlassung auf Anfrage. «Strukturelle Anpassungen unseres Betriebsmodells wirken sich leider auch auf die Kollegen in der Schweiz aus», sagt ein Unternehmenssprecher. «Wir sehen uns mit makroökonomischem Gegenwind in Form von Inflation, Lieferengpässen, geopolitischer Instabilität und stark steigenden Zinsen konfrontiert, und wir gehen davon aus, dass diese Bedingungen in absehbarer Zukunft anhalten werden.»

20-Milliarden-Dollar-Bewertung

Die ehemalige Nestlé-Sparte ist vor allem als Herstellerin der Daylong-Sonnencreme bekannt. Der Lebensmittelmulti hatte sich aber mit seinen Investitionen in die Dermatologie-Firma Galderma verzockt. Im September 2017 wurde der Produktionsstandort in Egerkingen SO geschlossen – ein harter Schlag für die 3500-Seelen-Gemeinde.

Ein Börsengang ist seit längerer Zeit geplant, musste aber laut der Nachrichtenagentur Reuters wegen der Weltwirtschaftslage und dem russischen Einmarsch in der Ukraine verschoben werden. Neu wird nun das Jahr 2023 angepeilt.

Galderma ist ein Schwergewicht in der Branche. Früheren Angaben zufolge könnten die Schweizer mit über 20 Milliarden Dollar bewertet werden. Die Rezessionsangst und die hohen Zinsen haben der Daylong-Herstellerin zugesetzt. Ist die Massenentlassung ein Versuch, sich für den Börsengang hübsch zu machen?

Expansion nach Asien

Bei Galderma will man dazu nichts sagen und verweist auf die steigenden Zinsen und die hohe Inflation. «Diese Faktoren werden letztendlich eine erhebliche Bedrohung für unser Geschäft darstellen, wenn wir uns nicht schnell darum kümmern», lässt das Unternehmen verlauten.

Die Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zug ist über die Massenentlassung informiert worden. «Vor Abschluss des Konsultationsverfahrens können wir keine inhaltlichen Angaben zur Betroffenheit des Zuger Wirtschaftsplatzes machen», lässt eine Sprecherin ausrichten.

Anders als in der Schweiz ist Galderma weltweit auf Expansionskurs. Mitte Oktober hat das Unternehmen seine Asien-Pläne publik gemacht. In Singapur wolle man die fünfte Fabrik der Firma bauen, teilte Galderma mit. Das Zuger Unternehmen reagierte damit auf die anhaltend grosse Nachfrage nach hochwertigen Dermokosmetik-Produkten im asiatisch-pazifischen Raum.


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