Eine der «spektakulärsten Frauenkarrieren der Schweizer Industriegeschichte», attestierte die «Handelszeitung» der Alpiq-Chefin Jasmin Staiblin (45), und die Stationen dieses beruflichen Aufstiegs könnten zu einer derartigen Überhöhung verleiten.
Von der Forschungsassistentin bei ABB zur ABB-Länderchefin Schweiz führte dieser Weg im Jahr 2013 auf den Chefposten der Alpiq. Und die «Bilanz» sah hier bereits den «Erfolgsfaktor Frau» am Werk. Der Erfolg von Alpiq freilich ist keine Frage des Geschlechts der Chefin. Vielmehr gleicht die Arbeit auf dieser Dauerbaustelle einer Operation am offenen Herzen. Vier Milliarden Franken Verlust haben sich beim Energieriesen in den vergangenen fünf Jahren aufgetürmt, ein Ende ist nicht in Sicht.
Zumal die Rezepte der an der Spitze rudernden Staiblin nicht gerade Zuversicht auf Gesundung erhoffen lassen. Die Medizin der Chefin bestand bisher praktisch ausschliesslich darin, das über die Jahre in der Firma angeschwemmte Tafelsilber zu verhökern, um die Verschuldung zu reduzieren.
Dass sie nun bei den Strategieberatern Hirzel Neef Schmid eine Studie in Auftrag gegeben hat, die eine Verstaatlichung von AKW ins Auge fasst, lässt auf Resignation in der Teppichetage von Alpiq schliessen.