Jahreshochs und Rekordstände
Schweizer Aktien sind gerade in Höchstform

Im Swiss Performance Index (SPI) haben 25 Aktien ein neues Jahreshoch erreicht. Darunter sind Schwergewichte wie Novartis und Alcon. Analysten erwarten, dass diese Aufwärtstrends bis Ende Jahr anhalten werden. Blick zeigt dir, wo weitere Kurssteigerungen möglich sind.
Publiziert: 27.08.2024 um 15:23 Uhr
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Aktualisiert: 27.08.2024 um 15:59 Uhr
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Eine rot eingefärbte Aktien-Kurstafel ist kein gutes Zeichen für Anlegerinnen und Anleger.
Foto: Keystone
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Thomas Marti
Cash

«Never change a winning horse», lautet eine alte Börsenweisheit. Gemeint ist: Anlegerinnen und Anleger tun gut daran, auch künftig auf die Gewinner der jüngsten Vergangenheit zu setzen. Denn diverse Studien zeigen: Das Erreichen von neuen Jahres- oder Allzeithochs führt tendenziell zu weiter steigenden Kursen.

In den letzten vier Wochen haben im Swiss Performance Index (SPI) 25 Valoren ein neues Jahreshoch erreicht. Alleine in der vergangenen Woche waren es mit Allreal, Belimo, Cosmo, Huber + Suhner, Mobimo, Novartis, Polypeptide, PSP, R&S Group, Siegfried, Sonova, SPS, Swiss Re, Swissquote, VZ Holding und Zurich Insurance deren 17.

Artikel von «Cash.ch»

Dieser Artikel wurde erstmals auf «Cash.ch» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.cash.ch.

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Im Swiss Market Index (SMI) notieren Alcon nahe und Novartis auf einem neuen Allzeithoch. Seit Ende April befinden sich beide Valoren in einem Aufwärtstrend und profitieren von überzeugenden Quartalsabschlüssen.

Zwei neue Jahreshochs im SMI

An positiven Analystenmeinungen hat es sowohl Alcon als auch Novartis bereits Anfang Jahr nicht gemangelt. Allerdings blieben die Kursgewinne aus, weil der Pharmasektor generell auf den Verkaufszetteln der amerikanischen Hedgefonds stand – cash.ch berichtete hier. Im ersten Quartal 2024 und teilweise auch im zweiten Quartal flossen die Gelder der Investierenden vor allem in den US-Technologiesektor, Nichtbasis-Konsumgüter und Kommunikationsdienstleister.

Die Ausgangslage präsentiert sich im dritten Quartal umgekehrt: US-Technologieaktien werden leerverkauft - und den Anfang Jahr nachhinkenden Pharmatiteln gehört die Gunst der Stunde. Zudem mussten die teuer bewerteten Pharma-Überflieger Novo Nordisk und Eli Lilly – sie waren wegen ihrer Schlankheits-Mittel sehr gefragt – jüngst Federn lassen. Das führte verstärkt zu weiteren Umschichtungen. Wegen der positiven Fundamentaldaten dürften Alcon und Novartis bis Ende Jahr weiter zu den Gewinnern am Schweizer Aktienmarkt zählen.

Im SMI machen letzte Woche die zwei Assekuranz-Titel Swiss Re und Zurich Insurance mit neuen Jahreshochs auf sich aufmerksam. Der Rückversicherer Swiss Re legte vergangene Woche einen überzeugenden Halbjahresabschluss hin, worauf die Analysten die Kursziele zum Teil markant in die Höhe schraubten. Sollte die Schadensbilanz der diesjährigen Hurrikan-Saison unterdurchschnittlich bleiben, winken neue Jahreshöchststände.

Zwei Titel müssen aufholen

Bemerkenswerter ist hingegen der Lauf der Zurich Insurance. Typischerweise müsste der Titel nach der Dividendenzahlung im Frühjahr eigentlich sechs bis sieben Monate vor sich hindümpeln, ehe es ab November wieder hochgeht – der «Cash Insider» berichtete über dieses saisonale Muster hier.

Das ist diesmal anders: Befeuert wurden die jüngsten Kursgewinne nach einem Rekord bei Umsatz und Gewinn für das erste Halbjahr. Besonders erfreulich fielen dabei die Fortschritte bei der Farmers-Kooperation in den USA aus. Da purzelten ebenfalls die Rekorde. Die Zürcher Versicherer schrieben auf den für Farmers erbrachten Dienstleistungen mit 1,1 Milliarden Dollar den höchsten je erzielten Betriebsgewinn.

Bis Swiss Re und Zurich die Allzeithochs erreichen, dürfte aber noch viel Zeit vergehen. Swiss Re müssen um 78 und Zurich um 86 Prozent ansteigen, um die alten Höchstwerte aus dem Jahr 2000 respektive 1998 zu egalisieren.

Aufholen müssen auch Roche und Sonova, obwohl die beiden Titel knapp unter Jahreshoch stehen. In den letzten drei Jahren setzte es bei beiden Kursverluste von knapp 25 Prozent ab.

Drei Mid Caps in Bestform

Unter den mittelgrossen Unternehmen fallen Siegfried, Swissquote und VZ Holding mit kombinierten Jahres- und Allzeithochs auf. Bei Swissquote und VZ Holding stehen die Steigerung der Kundenzahl, höhere verwaltete Kundenvermögen und solide Zinserträge als Kurstreiber im Fokus.

Überraschend reiht sich der Pharmazulieferer Siegfried in diese Gewinnergruppe ein. Bei den Valoren, welche während Corona dank dem hochmargigen Covid-Impfgeschäft mit Novavax bereits 2020 und 2021 einen Lauf hatten, wurde ein längerer anhaltender, negativer Nachfrageschock erwartet.

Für Unsicherheit sorgte auch der Abgang von CEO Wolfgang Wienand - dieser entschied sich Ende März, bei Lonza anzuheuern. Diese Sorgen der Marktteilnehmer haben sich als übertrieben erwiesen. Siegfried wartete vor Wochenfrist mit einem erfreulichen Halbjahresergebnis auf und übertraf die Erwartungen. Analysten hoben besonders die Verbesserung der Kern-EBITDA-Marge hervor.

Börsen-Neulinge überzeugen

Unter die illustren Gewinner in diesem Jahr gesellen sich drei Gesellschaften, die erst jüngst ihr Debüt auf dem Börsenparkett gaben: Galderma, R&S Group und Sandoz. Während die Aktie von Sandoz rund fünf Prozent unter dem Jahres- respektive Allzeithoch notiert und jüngst auf hohem Niveau konsolidiert, ist die Kursrally bei Galderma und R&S Group weiter intakt.

Auf Jahreshoch notieren auch die drei Immobiliengesellschaften Allreal, Epic Suisse und Mobimo. Alle drei Titel profitieren dank der Zinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank von tieferen Refinanzierungskosten und tiefen Leerständen bei den Mietobjekten.

Vier ehemalige Sorgenkinder befinden sich weiter auf Erholungskurs: Basilea, Cosmo, Kuros und Polypeptide eilen von Jahreshoch zu Jahreshoch. Wermutstropfen für manch langfristigen Aktionär ist die wenig erfreuliche Kursentwicklung der jüngsten Vergangenheit. Basilea (15 Prozent unter Dreijahreshoch), Cosmo, und Polypeptide haben weiteres Aufholpotenzial.

Kuros notieren dagegen auf einem höchsten Stand seit drei Jahren und legten in dieser Zeitspanne von 2,50 auf 15,40 Franken zu. Kursmässig ist aber immer noch zwei Drittel weniger als vor zehn Jahren.

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