Das Ende des Telefonbuchs scheint besiegelt: Jährlich schrumpft es um 100'000 bis 150'000 Einträge. «Wir stellen einen Rückgang von ungefähr fünf Prozent pro Jahr fest», sagt Christos Bräunle, Sprecher der Herausgeberin Localsearch, zum Konsumentenmagazin «Espresso».
Telefonbücher werden deshalb immer dünner: Kürzlich etwa wurde das Telefonbuch «Localguide 17/18» für die Region Zürich verteilt. Das Verzeichnis hat rund 100 Seiten weniger als vor einem Jahr. Schweizweit gäbe es derzeit noch 2,5 Millionen private Einträge, sagt Bräunle zu BLICK. Wie viele es zu den besten Zeiten waren, könne jedoch nicht eruiert werden.
Schuld sind Handys und Werbeanrufe
Schuld an der Schrumpfung sind die Handys. Laut Localsearch haben immer weniger Leute einen Festnetzanschluss. Der Unterschied: Beim Festnetz erhält man automatisch einen Eintrag, wenn man ihn nicht aktiv ablehnt. Beim Handy muss der Nutzer einem Eintrag zustimmen. Ein weiterer Grund für die Abnahme seien auch unerwünschte Werbeanrufe.
Neben den sinkenden Einträgen schrumpft auch die Auflage des gedruckten Telefonbuchs. So ist es letztes Jahr noch mit einer Auflage von 2,9 Millionen Exemplaren erschienen. Dieses Jahr rechnet Localsearch noch mit 2,6 Millionen Exemplare.
Aussterben wird das Telefonbuch in den nächsten Jahren aber nicht, glaubt Sprecher Bräunle. Gerade in ländlichen Regionen und bei älteren Personen bestehe noch immer ein Bedürfnis nach einem gedruckten Buch. (bsh)