Ist das Schlimmste jetzt vorbei?
Euro knackt 1,07 Franken-Grenze

Der Franken wird gegenüber dem Euro täglich etwas schwächer. Heute Donnerstag beschleunigte sich die Abwertung - weil sich die Wirtschaft in der Eurozone erholt. Ist der Franken-Schock bald vorbei?
Publiziert: 06.08.2015 um 12:16 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:13 Uhr

Der Euro-Franken-Wechselkurs lag am Donnerstagmorgen zeitweise bei über 1,0720 Franken. Zuletzt war dieser Stand Anfang März erreicht worden.

Die Schwäche des Frankens dürfte aber nicht auf Aktionen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zurückzuführen sein. Grund dafür ist vielmehr eine Erholung der Eurozone. Abgesehen von der griechischen Schuldenkrise präsentiere sich die Eurozone derzeit so gut wie schon lange nicht mehr, merkt die VP Bank in einer Analyse an.

Deutsche Firmen melden so hohen Auftragseingänge wie seit über vier Jahren nicht mehr.  In den schuldengeplagten Ländern der Eurozone, etwa in Spanien, ortet die Bank eine spürbare wirtschaftliche Erholung.

Die Schweizer Volkswirtschaft leidet hingegen unter der Frankenaufwertung seit Mitte Januar. Die VP Bank rechnet damit, dass die Schweizer Wirtschaft dieses Jahr höchstens 0,7 Prozent wachsen wird. Der Bund geht in seiner Prognose derzeit von einem BIP-Wachstum von 0,8 Prozent aus.

Aufhorchen lassen auch die am Donnerstag veröffentlichten Angaben zur Konsumentenstimmung in der Schweiz. Der Privatkonsum ist traditionell die stärkste Wachstumsstütze. Im Juli sank der Konsumentenstimmungsindex auf den tiefsten Wert seit fast vier Jahren.

Die Unsicherheit über die Wirtschaftslage ist auch dem Konsum nicht förderlich. Eine am Donnerstag veröffentlichte Erhebung des Marktforschungsinstituts GfK hat ergeben, dass die Schweizer Detailhändler im ersten Halbjahr nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses deutlich weniger eingenommen haben. Ihr Umsatz ging verglichen mit der Vorjahresperiode um 1,9 Prozent zurück.

Dass der Privatkonsum aus Angst vor der schwächelnden Wirtschaft kollabiere, sei aber nicht zu erwarten, hiess es am Donnerstag bei der UBS. Man rechne nur mit einer vorübergehenden Wachstumsdelle. (SDA)

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