Investor aus Zug
Fisch-Fast-Food-Kette Nordsee wird schweizerisch

Was dem Schweizer die Bratwurst oder der Cervelat ist dem Deutschen das Heringbrötchen. Nun wechselt die Fisch-Fast-Food-Kette Nordsee den Besitzer und kommt in Schweizer Hände.
Publiziert: 09.10.2018 um 18:23 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 18:26 Uhr
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Davon gibt es in Europa über 370: Nordsee-Filiale für den Hunger nach dem schnellen Fisch.
Foto: Getty Images

Die Restaurantkette Nordsee mit mehr als 350 Filialen wechselt den Besitzer. Der Finanzdienstleister und Investor Kharis Capital mit Sitz in Zug übernehme die Nordsee Holding GmbH von der Unternehmensgruppe Theo Müller («Müllermilch»), teilte die Müller-Gruppe am Dienstag mit. Darauf hätten sich die Müller-Tochter HK Food GmbH und Kharis Capital geeinigt.

Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte ein Sprecher. Nordsee ist den Angaben zufolge mit Standorten vor allem in Deutschland und Österreich der europaweit führende Anbieter von Fischspezialitäten und eine der grössten Schnellrestaurantketten. In der Schweiz gibt es vier Nordsee-Filialen. 

Fast-Food-König aus der Schweiz 

Nach Einschätzung von Kharis Capital ist die Übernahme ein «wichtiger Meilenstein» auf dem Weg zu einem führenden Unternehmen im europäischen Schnellrestaurantmarkt. Kharis kontrolliere derzeit über verschiedene Gesellschaften rund 550 Restaurants der Marken Burger King, Quick und O'Tacos in Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg und Polen. Theo-Müller-Aufsichtsratschef Heiner Kamps erklärte, Nordsee sei gut aufgestellt.

Die Restaurantkette gehört bislang mehrheitlich der Unternehmensgruppe Theo Müller. Einen Minderheitsanteil hält der ehemalige Grossbäcker Kamps. 1896 von Bremer Reedern und Kaufleuten als Deutsche Dampffischerei-Gesellschaft Nordsee gegründet, bewirtet die Nordsee GmbH den Angaben zufolge jährlich etwa 20 Millionen Kunden. Der Erlös beläuft sich auf rund 350 Millionen Euro, die Kette beschäftigt rund 6000 Menschen.

Müller setzt wieder vermehrt auf Milchprodukte 

Schon vor zwei Jahren hatte es Spekulationen über einen möglichen Verkauf von Nordsee gegeben. Kamps erklärte den Verkauf nun damit, dass die Müller-Gruppe sich auf ihr Kerngeschäft – die Herstellung von Molkereiprodukten sowie Feinkostsalaten und Dressings – konzentrieren wolle.

2016 hatte der Geschäftsführer der Restaurantkette, Robert Jung, einen Zusammenschluss mit dem grössten deutschen Fischverarbeiter Deutsche See ins Spiel gebracht. Deutsche See war früher eine Tochter der Nordsee GmbH. Im Februar wurde aber bekannt, dass die niederländisch-deutsche Fischunternehmensgruppe Parlevliet & Van der Plas (P & P) sämtliche Anteile der Deutschen See übernimmt. (SDA/koh) 

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