Die ehemalige Cablecom musste lange Zeit viel Prügel einstecken (schlechter Kundendienst usw.). Doch beim neuesten Angebot gibts nichts zu motzen.
Unter dem neuen Namen UPC bohrt die Kabelnetzbetreiberin Ende September den Grundanschluss auf. Und zwar massiv.
Neu ist eine 40 MBit/s-Leitung inklusive. Und Fernsehen. Und Radio. Und Telefonie.
Damit verzwanzigfacht UPC den Speed. Auch bisher war Internet in der Grundversorgung drin. Mit 2 MBit/s war das Tempo aber kläglich. Wer normal surfen wollte, musste ein Internetabo dazubuchen. Diese Extrakosten können sich nun viele Kunden sparen.
«Die Geschwindigkeit von 40 MBit/s reicht für die meisten Kunden völlig aus», urteilt Telekom-Experte Ralf Beyeler vom Vergleichsportal Verivox.
Für UPC-CEO Eric Tveter ist das neue Angebot ein «Meilenstein der Unternehmensgeschichte». Er erklärt den Schritt so: «Mit dem neuen Grundanschluss kommen wir dem Kundenbedürfnis nach schnellem Internet nach und legen mit der neuen Grundversorgung den Grundstein für die Konnektivität zur digitalen Welt. Zudem werden wir weiterhin in unser Netz investieren und den Ausbau der nächsten Technologiestufe Gigasphere vorantreiben, womit Surf-Geschwindigkeiten von mehreren Gbit/s verfügbar werden.» Allein im UPC-Netz habe der Internetverkehr vergangenen Jahr um rund 40 Prozent zugenommen.
Der Tarif für den neuen Grundanschluss beträgt 49 Franken. UPC selbst bezeichnet den Preis als «konkurrenzlos in der Schweiz».
Experte Beyeler gibt UPC recht. Im Vergleich zu Swisscom und Sunrise fährt man bei UPC günstiger.
Allerdings ist ein Vergleich gar nicht so einfach, da sich der UPC-Preis meist aus mehreren Rechnungen zusammensetzte.
Erstens war da eben der Grundanschluss für 33.95 Franken. Meistens zahlten Kunden diesen Preis nicht direkt, sondern über die Miet-Nebenkosten.
Zweitens kommen UPC-Angebote für Internet, Telefonie oder TV (Horizon) dazu. Für einen 40 MBit/s-Anschluss musste man bisher 49 Franken berappen. Zusätzlich.
Genau diese Kunden sollten sich nun ein Wechsel aufs neue Angebot überlegen.
Verivox-Beyeler rechnet vor: «Mit Grundanschluss und Internet-Abo zahlten Kunden bisher mindestens 82.95 Franken. Mit einem Wechsel auf das neue Angebot zahlen sie nur noch 49 Franken und sparen somit knapp 34 Franken im Monat. Die Geschwindigkeit von 40 MBit/s reicht für die meisten Kunden völlig aus.»
Swisscom und Sunrise unter Zugzwang
Laut Beyeler kommen nun Swisscom und Sunrise unter Zugzwang und müssten sich überlegen, ob und wie sie reagierten. Swisscom bietet für 39.50 Franken im Monat «Swisscom Casa» an, allerdings dürfte der dort enthaltene Internet-Zugang (2 MBit/s) für die allermeisten Kunden zu langsam sein.
UPC-Kunden, die aufs neue Angebot wechseln wollen, müssen die Kündigungsfrist von zwei Monaten abwarten. Danach zahlen sie den Anschluss selbst – er wird nicht mehr über die Mietnebenkosten abgerechnet. Wer nichts tut, behält den alten Grundanschluss. Hier steigt der Preis aber Salamitaktik-mässig von 33.95 auf 36.90 Franken pro Monat.
Die Preisstruktur für schnellere Internet-Abos werde laut UPC Ende Monat kommuniziert.