Insolvenzverwalter startet Prozess
Wiener Signa-Kaufhaus soll verkauft werden

Rund um die Pleiten des schwer angeschlagenen Signa-Firmenkonglomerats von René Benko ist nun der Verkaufsprozess für den Rohbau des Kaufhauses «Lamarr» auf der Wiener Einkaufsmeile Mariahilfer Strasse gestartet worden.
Publiziert: 06.03.2024 um 16:02 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2024 um 19:32 Uhr
Die Grossbaustelle an der Wiener Mariahilfer Strasse soll einen neuen Besitzer finden. (Archivbild)
Foto: HELMUT FOHRINGER

Das teilte der dafür zuständige Insolvenzverwalter Clemens Richter am Mittwoch mit. Die Baustelle des Mehrzweckgebäudes steht seit mehreren Wochen – wie andere in Bau befindliche Signa-Projekte – still.

«In der ersten Phase des Insolvenzverfahrens galt es, die fortgesetzte Sicherung der Baustelle zu organisieren», so Richter. «Durch den nunmehr eingeleiteten strukturierten Verkaufsprozess soll der bestmögliche Erwerber gefunden und die seit Monaten bestehenden Unsicherheiten hinsichtlich der Zukunft des Projektes 'Lamarr' geklärt werden.» Zum Zeitplan, bis wann die mit einem 390 Mio. Euro schweren Pfandrecht belastete Liegenschaft und Baustelle losgeschlagen sein soll, wurde nicht genannt.

Als Käuferin des eigenständigen Projekts käme der thailändische Projektpartner, die Central Group, infrage. Das war zumindest vor dem nun erfolgten Start des Verkaufsprozesses von Beobachtern für möglich gehalten worden. Dass wichtige Immobilien der Signa Prime verkauft werden – etwa Park Hyatt, Goldenes Quartier und das Gebäude des Verfassungsgerichtshof in Wien sowie in Innsbruck das Kaufhaus Tyrol – war bereits im Februar bekannt gegeben worden.

Die «Lamarr»-Liegenschaft der Signa Retail Selection – auf dem Gelände des ehemaligen Leiner-Flagshipstores auf einer der wichtigsten Einkaufsstrassen Wiens – sollte nach Signa-Plänen den Neubau eines Hotels und Premium Warenhauses samt öffentlichem Park auf der Dachterrasse umfassen. Doch seit Wochen steht das «Lamarr»-Projekt wegen der Schieflage des Benko-Konzerns, von dem sich die wichtigsten Gesellschaften in milliardenschweren Insolvenzverfahren befinden, still.

Indes berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf Insider, dass die Signa Prime Selection kurz davor stehe, in München das in Bau befindliche «Romy» zu verkaufen. Es solle an den deutschen Bauunternehmer Alfons Doblinger gehen, eine Einigung sei aber noch offen. Signa Prime errichtet das Projekt am Standort des früheren Schreibwarenhandels Kaut-Bullinger in der Einkaufsstrasse Rosenstrasse. Geplant waren dort Einzelhandels- und Büroflächen.

Die Signa-Gruppe ist auch in der Schweiz mit einen Anteil von 50 Prozent an der Globus-Gruppe im Warenhausgeschäft tätig. Die weiteren 50 Prozent an Globus werden von der thailändischen Central Group gehalten.

(SDA)

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