Dies sagten mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Einschliesslich Schulden könnte die Nummer drei am Schweizer Mobilfunkmarkt auf eine Bewertung von rund 2,5 Milliarden Franken kommen. Die Credit Suisse, die US-Institute Morgan Stanley und Goldman Sachs sowie die französische BNP Paribas organisierten die Transaktion, sagten die Insider.
Salt gehört der Gesellschaft NJJ Capital des französischen Telekomunternehmers Xavier Niel. «Salt und ihre Eigentümerin NJJ sind derzeit daran, verschiedene Finanzierungsalternativen zu prüfen, um die weitere Entwicklung und das Wachstum des Unternehmens zu unterstützen, einschliesslich eines möglichen Börsengangs», erklärte eine Firmensprecherin. Bisher sei noch keine Entscheidung gefallen.
Die Banken lehnten eine Stellungnahme ab oder waren bislang nicht erreichbar.
Das Liebäugeln mit dem Gang aufs Parkett ist keine Überraschung: Ein Börsengang sei eine Option, hatte Salt-Chef Pascal Grieder bereits Ende Mai im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP gesagt. Alle weiteren Schritte wie beispielsweise Strukturierung, Timing oder Ort der Börse «werden wir zur gegebenen Zeit kommunizieren».
Salt erwirtschaftete 2020 bei einem Umsatz von 1,01 Milliarden Franken ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 413,7 Millionen Franken. Neben dem Mobilfunk bietet Salt dank Vereinbarungen mit Energieversorgern oder auch der Swisscom auf Glasfasernetzen auch Breitbandinternet und TV an.
In der immer noch fragmentierten europäischen Telekomlandschaft läuft seit Jahren ein Ausleseprozess. In der Schweiz übernahm de US-Kabelriese Liberty Global im Vorjahr Sunrise und rückte damit näher an Marktführer Swisscom heran.
Niel hatte die frühere Orange Communications 2014 vom Finanzinvestor Apax für 2,8 Milliarden Franken gekauft. Seitdem flossen dem Milliardär Mittel aus Dividendenzahlungen zu, wobei die Firmenkasse auch vom Verkauf der Mobilfunkmasten profitierte.
In der Schweiz dreht das Börsenkarussell zur Zeit deutlich gemächlicher als etwa in Deutschland. Salt wäre nach dem Flugzeugzulieferer Montana Aerospace und dem Pharmazulieferer Polypeptide der dritte Börsengang im laufenden Jahr, während in Deutschland mehr als ein Dutzend Börsenneulinge in diesem Jahr zusammen schon gut 9 Milliarden Euro mit ihren Neuemissionen eingesammelt haben.
(SDA)