Ins Rennen eingestiegen
Amazon arbeitet an eigenem Quantencomputer

Quantencomputer gelten als verheissungsvolle Zukunftstechnologie, obwohl die Technik komplex und sehr teuer ist. Nun steigt auch der weltgrösste Cloud-Anbieter ins Rennen um die superschnellen Rechner ein.
Publiziert: 23.08.2021 um 10:35 Uhr
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Aktualisiert: 23.08.2021 um 11:34 Uhr
Der Onlineversandhändler will nun auch einen eigenen Supercomputer entwickeln. (Archivbild)
Foto: Michel spingler

Amazon arbeitet nach einem Bericht des «Handelsblatts» an einem eigenen Quantencomputer. «Wir haben ein internes Projekt, einen eigenen Quantencomputer zu bauen, Software und Algorithmen dafür zu entwickeln», sagt Oskar Painter, Chef des Quantenhardware-Teams bei Amazon Web Services (AWS), der Zeitung.

Auf dem Weg zur kommerziellen Nutzung der neuen Technologie haben bislang Google und IBM die Nase vorn. Während die beiden Amazon-Konkurrenten eigene Quantencomputer betreiben, nutzt AWS bislang nur einen Marktplatz externer Anbieter. Nun will die Amazon-Tochter auch direkt einsteigen. «Wir bei AWS konzentrieren uns gewöhnlich nicht auf Probleme, die weit in der Zukunft liegen. Wir machen die Dinge, die unsere Kunden von uns wollen», sagte Richard Moulds, Geschäftsführer von Amazon Braket.

Hochleistungscomputer stossen an ihre Grenzen

Mit dem Konzept der Quantencomputer reagiert die Forschung und Industrie auf die Tatsache, dass die bislang übliche Entwicklung von Hochleistungscomputern an ihre physikalischen Grenzen stösst. Ein Quantencomputer speichert Informationen nicht in Form von Bits, die nur zwei mögliche Zustände annehmen können, nämlich Eins oder Null.

Quantencomputer können um ein Vielfaches leistungsfähiger sein

Ein Qubit eines Quantencomputers kann stattdessen beides gleichzeitig sein, also Eins und Null. Das Quantenteilchen hält solange beide Zustände inne, bis man es sich ansieht oder misst. Damit können Quantencomputer theoretisch um ein Vielfaches schneller und leistungsfähiger sein als herkömmliche Rechner.

Google und IBM haben die Nase vorn

Google arbeitet bereits seit 2006 an Quantencomputing. 2019 behauptete der Suchmaschinen-Konzern die sogenannte Quantenüberlegenheit erreicht zu haben, weil sein Prozessor Sycamore mit 53 Qubits eine Berechnung schneller durchführte als die schnellsten herkömmlichen Supercomputer. IBM bietet seinen Cloud-Kunden seit 2019 Zugang zu seinem Quantencomputer «Q System One» mit 20 Qubits an. Im Juni stellte IBM auch seinen ersten kommerziellen Quantencomputer in Europa mit 25 Qubits vor.

(SDA)

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