Palmer wurde in den vergangenen Jahren als das Wunderkind der Branche gepriesen, weil er schon als Teenager eigene Brillen für virtuelle Realität (VR) als alten Teilen zusammengebaut haben soll. Facebook kaufte vor drei Jahren Oculus für rund zwei Milliarden Dollar und brachte die von Luckey bereits 2012 angekündigte VR-Brille Oculus Rift zur Serienreife.
Zuletzt bekam das Ansehen des Jungstars Risse. Die Spielefirma ZeniMax warf Oculus und führenden Mitarbeitern Technologie-Diebstahl vor und stellte dabei auch die Legende vom Bastler Luckey in Frage. ZineMax wollte mehrere Milliarden, Geschworene sprachen der Firma immerhin noch rund 500 Millionen Dollar für verletzte Vertraulichkeitsvereinbarungen zu, mit einem Anteil von 50 Millionen Dollar für Luckey.
Zudem mussten sich Oculus und Facebook im vergangenen Herbst um Schadensbegrenzung bemühen, nachdem Luckeys heimliche Unterstützung des Lagers von Donald Trump im US-Wahlkampf für Spannungen mit Spieleentwicklern sorgte. Luckey hatte mit 10'000 Dollar die Organisation Nimble America unterstützt, die eine aggressive Plakatkampagne gegen Trumps Rivalin Hillary Clinton organisierte.
Deswegen kündigten mehrere Software-Entwickler angekündigt, keine Spiele mehr für Oculus zu entwickeln. «Es tut mir sehr leid, dass mein Vorgehen negative Folgen für die Wahrnehmung von Oculus und dessen Partner hat», schrieb Luckey damals.
Oculus holte sich vor kurzem den ehemaligen Google-Manager Hugo Barra, der zuletzt die internationale Expansion beim chinesischen Smartphone-Überflieger Xiaomi leitete, als neuen Topmanager. Die konkrete Rolle von Luckey bei der Firma war bereits seit einiger Zeit unklar.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg räumte bei der Aussage im ZeniMax-Verfahren ein, dass die VR-Technologie noch weitere hohe Investitionen erfordere. Auch die Oculus Rift blieb - angesichts des hohen Preises und der Anforderungen an den Rechenleistung - bisher genauso wie die Konkurrenz-Brille HTC Vive eher ein Nischengerät.