Das vergangene Weihnachtsgeschäft ist für Apple deutlich schlechter gelaufen als erwartet. Der iPhone-Konzern senkte die Umsatzprognose für die vergangenen drei Monate auf 84 Milliarden Dollar, während zuvor 89 bis 93 Milliarden erwartet worden waren.
Die Korrektur gehe vor allem auf die schlechteren iPhone-Verkäufe in China zurück, betonte Konzernchef Tim Cook in einer Mitteilung am Mittwoch. Es habe nicht so viele iPhone-Upgrades gegeben wie prognostiziert. Apple habe die wirtschaftliche Abschwächung in dem Markt unterschätzt.
Aber auch in einigen entwickelten Märkten seien nicht so viele Nutzer auf neue iPhones umgestiegen wie gedacht, räumte Apple ein, ohne die Länder zu nennen. Das Weihnachtsquartal ist traditionell das wichtigste für Apple. Der Konzern stellte in diesen drei Monaten mehrfach Rekorde bei Umsatz und Gewinn auf. Im Jahr 2017 gab es einen Quartalsumsatz von 88,3 Milliarden Dollar und 20 Milliarden Dollar Gewinn. In China machte Apple damals rund ein Fünftel seines Geschäfts.
In der Folge reagierten die Märkte prompt: Die Apple-Aktie fiel nachbörslich zeitweise um über 8 Prozent. In anderen Worten: In kürzester Zeit wurden über 50 Milliarden Dollar vernichtet!
Analyst Dan Ives von der Investmentfirma Wedbush Securities nannte den gestrigen Mittwoch gegenüber dem TV-Sender «CNBC» denn auch einen «schwarzen Tag» für Apple. Auch die Papiere von Apple-Zulieferern gaben nach. Ausführliche Zahlen zum Weihnachtsquartal will Apple am 29. Januar veröffentlichen.
Produktionskürzungen bei iPhone
Das iPhone ist das wichtigste Apple-Produkt und brachte zuletzt rund 60 Prozent der gesamten Erlöse ein. Im vergangenen Weihnachtsgeschäft mehrten sich bereits Alarmsignale. Medien und Analysten berichteten von Produktionskürzungen beim iPhone.
Zugleich hatte Apple noch einmal teurere neue Modelle seines Smartphones herausgebracht. Der Konzern hatte bereits angekündigt, vom Weihnachtsquartal an keine Stückzahlen verkaufter Geräte mehr zu veröffentlichen - was von einigen Marktbeobachtern als Zeichen für eine Abschwächung beim iPhone-Absatz gewertet wurde. Allerdings war es Apple in der Vergangenheit immer wieder gelungen, Skeptiker zu widerlegen.
Verbraucher wechseln Geräte weniger oft als früher
Apple-Chef Cook verwies jetzt auch darauf, dass Mobilfunk-Anbieter die Subventionen für neue Smartphones heruntergefahren hätten – und sich Verbraucher daran anpassten und seltener die Geräte auswechselten als zuvor. Zudem hätten einige Kunden die Lebenszeit ihrer iPhones mit den günstigeren Angeboten zum Batterieaustausch verlängert. Apple hatte den Preis für den Akku-Wechsel zeitweise stark gesenkt, nachdem bekanntwurde, dass der Konzern die Leistung älterer Geräte mit erschöpften Batterien zum Teil drosselte. (kst/SDA)