Derzeit komme es pandemiebedingt zu einem Aufflackern der Inflation, schreibt der Vergleichsdienst Comparis in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung. Doch mittelfristig würden sich die Inflationsraten um den Zielwert der Zentralbanken von zwei Prozent einpendeln. Der scharfe Wettbewerb unter den Hypothekaranbietern dürfte zudem die Zinsen auf tiefem Niveau halten.
Vor diesem Hintergrund rechnet Comparis vor allem bei den lang laufenden Hypotheken nur mit einem leichten Aufwärtsdruck. Die Comparis-Hypothekarzinsprognose für 2021 für zehnjährige Hypotheken werde deshalb von 0,9 bis 1,3 Prozent, von zuvor 0,9 bis 1,2 Prozent, ausgeweitet. Die Richtzinsen fünfjähriger Hypotheken dürften sich weiterhin in einem Zinsband zwischen 0,7 und 1 Prozent bewegen.
Per Mitte Juli steht der Richtsatz für eine zehnjährige Hypothek bei Comparis bei 1,15 Prozent und für die fünfjährige Laufzeit bei 0,92 Prozent. Comparis hält die Wahrscheinlichkeit eines bevorstehenden Hypozins-Schocks für gering.
Moneyland sieht Entwicklung ähnlich
Ähnlich sieht der Online-Vergleichsdienst Moneyland die Entwicklung. Die Zinssätze dürften in den nächsten Monaten weiterhin auf tiefem Niveau bleiben, heisst es auch in einer Moneyland-Mitteilung. Je nach wirtschaftlicher Entwicklung seien aber auch wieder steigende Zinssätze nicht ausgeschlossen.
Der durchschnittliche Zins für zehnjährige Festhypotheken liegt laut Moneyland per Mitte Monat bei 1,17 Prozent und für fünfjährige bei 0,95 Prozent, also nur unwesentlich über den Werten von Comparis. Damit lägen die aktuellen Hypotheken-Zinssätze derzeit wieder unter dem bisherigen Durchschnitt für 2021.
Ob die Festhypotheken mit langen Laufzeiten dieses Jahr wieder so günstig würden wie im März 2020, sei noch unklar. Zu Beginn der Corona-Krise im März 2020 hatten die Hypotheken-Zinssätze fast das historische Zinstief vom August 2019 erreicht. (SDA)