Nach Trump-Sanktionen gegen Vekselberg
Sulzer und OC Oerlikon stürzen an der Börse ab

Der Industriekonzern Sulzer reagiert auf die von den USA verhängten Sanktionen gegen den russischen Investor Viktor Vekselberg und die Renova-Gruppe. Anleger sind aber weiter besorgt. Die Titel von drei Renova-Beteiligungen tauchen an der Börse.
Publiziert: 09.04.2018 um 07:24 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 23:17 Uhr
Sulzer will sich angesichts der US-Sanktionen gegen Russland absichern: Um jegliche Zweifel an der Abhängigkeit von Viktor Vekselbergs Renova-Gruppe auszuräumen, kauft der Konzern Sulzer-Aktien von Renova. (Archiv)
Foto: KEYSTONE/AP/PAVEL GOLOVKIN

Die US-Sanktionen haben erste Folgen in der Schweiz. Um Störungen von Sulzers Geschäftsaktivitäten zu minimieren, kauft das Unternehmen Aktien von Victor Vekselbergs Firma Renova auf. Die bindende Vereinbarung mit Renova wurde am Sonntag unterzeichnet. Nach Abschluss der Transaktion halte Renova 48,83 Prozent an Sulzer. 

Anleger beruhigt diese Massnahme aber nicht. Am Montagvormittag gaben die Aktien von Sulzer deutlich nach. Um 11,8 Prozent ging's bis kurz vor dem Mittag nach unten. Auch für OC Oerlikon (- 9 Prozent) und Schmolz + Bickenbach (- 6 Prozent) setzte es an der Börse herbe Verluste ab. Bei beiden Unternehmen ist Renova Grossaktionär und hält Anteile von 43 respektive 42 Prozent.

Sulzer sichert sich beim Kauf ab

Sulzer gab bekannt, eng mit den Behörden zusammenzuarbeiten. Man sei der Ansicht, dass diese Transaktion jegliche Zweifel an Sulzers Unabhängigkeit von der Renova-Gruppe ausräumen werde, schreibt das Unternehmen.

Die Vereinbarung sieht vor, dass Sulzer die Aktien zum volumengewichteten Durchschnittskurs für den Zeitraum von Montag bis Freitag erwirbt. Der mit Renova vereinbarte Kaufpreis werde entsprechend angepasst, wenn Sulzer zu einem späteren Zeitpunkt alle oder einen Teil der Aktien aus der Transaktion zu einem niedrigeren Preis verkaufen sollte.

Sulzer bezahlt die Aktien erst dann, wenn das Unternehmen die rechtliche Bestätigung erhalten hat, dass Sulzer wegen dieser Zahlungen nicht dem Risiko primärer oder sekundärer Sanktionen ausgesetzt ist.

Weitere sechs Oligarchen betroffen

Die USA hatten letzten Freitag neue Sanktionen gegen Russland verhängt. Sie richten sich gegen sieben Oligarchen - darunter Vekselberg - und zwölf ihrer Firmen, deren Vermögen in den USA eingefroren werden.

Vekselberg gilt als Russlands neuntreichster Geschäftsmann und soll ein Nettovermögen von 14,4 Milliarden Dollar besitzen. Zu den zahlreichen Beteiligungen von Renova gehören neben Sulzer auch der Luzerner Stahlkonzern Schmolz+Bickenbach sowie der Industriekonzern Oerlikon. Diese Unternehmen sind von den US-Sanktionen nicht betroffen. Ob die Strafmassnahmen trotzdem Auswirkungen auf die Schweizer Firmen haben würden, war am Freitag noch unklar. (SDA/jfr)

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