«Wir sollten uns im Jahr 2017 entschieden und die ersten Schritte gemacht haben», sagt Schindler-Chef Thomas Oetterli im Interview mit der «SonntagsZeitung». Heute hat Schindler keine eigene Tochter im Iran, arbeitet aber mit einer Vertriebsgesellschaft zusammen. Wie sich die Unternehmensspitze entscheidet, hängt von der politischen Situation ab, «die schwierig absehbar ist.»
Der Iran sei ein grosser Markt, der sich noch stark entwickeln werde, sagt Oetterli weiter. «Wir wollen daran teilhaben, zumal wir im Iran eine sehr gute Reputation haben.» Schindler sei dort viele Jahre präsent gewesen. In vielen Prestigebauten steckten Schindler-Anlagen.
Ebenfalls mitspielen will Schindler bei der Digitalisierung von Gebäuden. Heute verkauft das im luzernischen Ebikon ansässige Unternehmen bereits viele Lifte in Wolkenkratzern zusammen mit einer Technologie, die Besucher eines Gebäudes anhand eines Badge oder eines Smartphones erkennt. «Sie gewährt einen sicheren Zutritt zu Gebäuden und steuert die Besucherströme», erklärt Oetterli. Damit lassen sich Lifte besser auslasten, Wartezeiten verkürzen und den Energieverbrauch verringern.
Künftig will Schindler mit digitalen Angeboten noch darüber hinausgehen. Viele Gebäude würden zu Smart Buildings, in denen intelligente Gebäudetechnik die Verbrauchssteuerung, die Zugangskontrolle und die Überwachungsanlagen miteinander vernetzen, sagt Oetterli. Um bei diesem Geschäft mitzuspielen, setzt der Konzern auf Partnerschaften mit dem US-Konzern General Electric und dem chinesischen Technologiekonzern Huawei.
Mit diesem Geschäft sei Schindler noch in der Anfangsphase, sagt Oetterli. Erste Pilotprojekte sollen in den nächsten ein bis zwei Jahren gestartet werden. Die Marktdurchdringung werde noch länger benötigen.