Die recht erfreulichen Arbeitsmarktaussichten sind vor allem einer guten Konjunktur im Inland zu verdanken. Dies geht aus dem vierteljährlich von der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) berechneten KOF-Beschäftigungsindikator hervor.
Der Wert notierte im dritten Quartal des laufenden Jahres bei 5,0 Punkten, nach leicht nach unten revidierten +5,4 Punkten im zweiten Quartal. Damit liegt er höher als in den meisten Quartalen der vergangenen Jahre.
Baufirmen wollen Stellenzahl ausbauen
Allerdings zeigen sich Unterschiede zwischen den Branchen. So geben viele Baufirmen an, ihre Beschäftigung ausbauen zu wollen.
Auch bei den Finanz- und Versicherungsunternehmen sind die Erwartungen positiver als zuletzt, heisst es weiter.
Dienstleister suchen nach Personal
Deutlich im Plus liegt den Angaben zufolge der Beschäftigungsindikator der übrigen Dienstleister. Hierzu zählen unter anderem Firmen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie, aus dem Verkehrs- und Wohnungswesen und der Verwaltung und Führung von Unternehmen.
Auch im Gastgewerbe sind die Aussichten für Beschäftigungssuchende gestiegen. Diese Entwicklung widerspiegelt laut KOF den guten Tourismussommer.
Bereits im April hat der Arbeitsvermittler Michael Page eine Prognose gewagt, welche Fachkräfte es im laufenden Jahr vermehrt braucht. Wie der KOF-Indikator zählt der Arbeitsvermittler hierzu IT-Fachkräfte und Banking-Spezialisten.
Industrie plant Stellenabbau
Dem stehen schlechte Aussichten in der Industrie gegenüber. Hier wird vermehrt mit einem Stellenabbau gerechnet, wie der negative Beschäftigungsindikator der Branche zeigt. Dies dürfte vor allem daran liegen, dass die Nachfrage aus dem Ausland aufgrund der schleppenden weltwirtschaftlichen Entwicklung zurückgegangen ist.
Der KOF-Beschäftigungsindikator wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF berechnet und deckt in etwa 85 Prozent der Beschäftigung im privaten Sektor ab.
Der positive Indikatorwert resultiert aus einem höheren Anteil an Umfrageteilnehmern, die in den kommenden Monaten Stellen schaffen wollen, im Vergleich zu solchen, die das Gegenteil planen. (SDA)