Die Aktien notierten am Mittwochmorgen 1,7 Prozent im Minus bei 6,39 Euro. Die Anteilsscheine waren mit 6,50 Euro je Stück nahe dem unteren Ende der Preisspanne ausgegeben worden, die von 6,30 bis 8,30 Euro reichte.
Dass sich die Hoffnungen zur Bewertung nicht ganz erfüllten, lag Investoren zufolge vor allem an der hohen Verschuldung und Befürchtungen über einen zu grossen Einfluss des chinesischen Hauptaktionärs ChemChina. Zu ChemChina gehört seit kurzem auch die Schweizer Agrochemiefirma Syngenta.
ChemChina hatte Pirelli 2015 geschluckt und von der Börse genommen. Seither hat sich der weltweit fünftgrösste Reifenhersteller erfolgreich auf das obere Preissegment konzentriert. Das Geschäft mit Lkw-Reifen wurde an eine Tochter des Grossaktionärs ChemChina abgegeben. Zum Ausgabepreis ist Pirelli 6,5 Milliarden Euro wert.
Der Erlös aus dem Börsengang geht an die Eigentümer: ChemChina, bisher indirekt mit 65 Prozent beteiligt, reduziert seinen Anteil auf gut 45 Prozent. Bei Pirelli-Chef Marco Trochetti Provera sowie den italienischen Grossbanken UniCredit und Intesa lagen bisher zusammen 22 Prozent, die mit der Erstnotiz deutlich abschmelzen. 40 Prozent an Pirelli sind künftig im Streubesitz.
Pirelli ist mit einer operativen Umsatzrendite von 20 Prozent profitabler als die Konkurrenten Michelin und Conti, kann aber mit der finnischen Nokian nicht mithalten.