50 Millionen Franken teuer
Hier tüftelt Bühler an der Nahrung der Zukunft

Die Bühler Gruppe hat in Uzwil ein neues Gebäude für die interdisziplinäre Forschung und Entwicklung gebaut. Der Bühler "Cubic", für den das Unternehmen knapp 50 Millionen Franken investierte, soll auch Lösungen für die Ernährung der Zukunft liefern.
Publiziert: 02.07.2019 um 15:57 Uhr
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Aktualisiert: 02.07.2019 um 16:57 Uhr
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Die Bühler Group feiert im kommenden Jahr ihr 160-Jahr-Jubiläum. Gefeiert werden konnte in Uzwil bereits in diesem Jahr. Vor etwas mehr als einem Monat fand die offizielle Eröffnung des Innovationscampus statt - nach 20 Monaten Bauzeit. Die bedeutende Investition sei ein Bekenntnis der Bühler Group zum Werkplatz Schweiz, hiess es.

Am Dienstag lud der Giesserei-Verband Schweiz (GVS) nach Uzwil zu einem Augenschein in den «Bühler Cubic". Der Innovationscampus, der vom Architekturbüro Carlos Martinez in Berneck SG entworfen wurde, besteht aus zwei Elementen: den modernisierten Technologielabors und dem neuen Innovationsgebäude. Dieses schlägt eine Brücke zwischen den bestehenden Fabrikgebäuden und den modernisierten Anwendungslabors.

Auf drei Stockwerken beherbergt das moderne Gebäude die Projektteams von Mitarbeitenden, Kunden, Studierenden und Lernenden. Nach einem Kaffee mit Bohnen aus Äthiopien eines von Bühler unterstützten Start-ups geht es in das luftige Auditorium. Hier können Grossanlässe mit bis zu 300 Teilnehmern durchgeführt werden.

Die globalen Herausforderungen beschäftigten das Unternehmen mit über 10'000 Mitarbeitenden in knapp 140 Standorten rund um den Globus. «Wie können wir 2050 rund 10 Milliarden Menschen ernähren und ihre Mobilität sicherstellen?» fragt Samuel Schär, CEO Advanced Materials bei der Bühler Group, in die Runde. Ziel des «Cubic» sei es, nachhaltige und wirtschaftlich attraktive Lösungen für diese Probleme zu finden.

Das Gebäude selber sei ein Beispiel für Nachhaltigkeit und Innovation. Der «Cubic», ausgelegt für 300 Personen, verbraucht 15 Prozent weniger Energie als vergleichbare Gebäude. Dank einer smarten Glasfassade spart Bühler bis zu 50 Prozent an Energie für Heizung und Kühlung.

Um diese fixen Bestandteile herum ordnet sich ringförmig auf zwei Geschossen eine offene Raumlandschaft. Umgenutzte Seecontainer, Loungeartige Möbel und flexibel nutzbare Arbeitsplätze schaffen eine lockere Atmosphäre und brechen mit der Konvention des klassischen Bürobaus. Wer sich zurückziehen will, kann dies in einer der zahlreichen Nischen tun oder sich in eine freistehende Kabine zurückziehen.

Der «Cube» sei ein Ort des kollaborativen Forschens und Entwickelns, sagte Burkhard Böndel, Leiter der Unternehmenskommunikation beim Rundgang. Ein «Maker Space», ein Medienzentrum sowie ein Stockwerk für die Zusammenarbeit in offenen und geschlossenen Arbeitsplätzen sind ebenfalls Teil des Gebäudes.

Der Mangel an Proteinen beschäftigt auch die Forscher im «Cubic". 65 Prozent der Proteine gingen in die Tierfütterung, sagt Böndel. Der Technologiekonzern rechnet damit, dass ein grosser Anteil der globalen Eiweissproduktion bis im Jahr 2050 aus Insekten gewonnen wird.

In einer Anlage des holländischen Unternehmens Protix sollen Insekten nach neuesten Verfahren als Eiweiss-Lieferant für Tierfutter gezüchtet werden. Mit an Bord ist bei dieser Fabrik auch Firma Bühler. Die Bühler Group investierte 2018 rund 145 Millionen Franken oder 4,4 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung.

(SDA)

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