Die Studie von Bakbasel, die am Donnerstag am Industrietag des Branchenverbandes Swissmem präsentiert wurde, geht davon aus, dass in der kommenden Dekade rund 43 Prozent des erwarteten ausländischen Nachfragewachstums der Schweizer Industrie in der EU entsteht. Dadurch könnte ein Wertschöpfungszuwachs von 3,3 Mrd. Fr. entstehen.
Die Studie bestätigt laut Swissmem-Präsident Hans Hess die enorme Bedeutung der bilateralen Verträge für die MEM-Industrie und den gesamten Werkplatz Schweiz. Die Bilateralen sind seiner Meinung nach daher unverzichtbar.
Unter dem Slogan «Unterstütze auch du den bilateralen Weg!» startet Swissmem daher eine eigene Kampagne. Auf einer Webseite sollen laufend Unternehmer zu Wort kommen, Erfolgsgeschichten publiziert sowie generell der Nutzen der bilateralen Verträge mit Fakten und Meinungen dargelegt werden.
Hintergrund der Aktion ist die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative, die im Widerspruch zum Abkommen über die Personenfreizügigkeit mit der EU steht. Im Raum steht daher auch eine Kündigung der bilateralen Verträge mit der EU.
Die bilateralen Verträge verschaffen der MEM-Industrie nach Angaben des Verbandes einen diskriminierungsfreien Zugang zum riesigen EU-Binnenmarkt und damit zu neuen Märkten und Kunden. Sie reduzieren ausserdem die operativen Kosten der Betriebe, erhöhen deren Innovationskraft, fördern Investitionen in den Standort Schweiz und sichern damit Arbeitsplätze.
Die Unternehmen der MEM-Industrie sind sich dieser Vorteile offensichtlich bewusst: Mehr als dreiviertel der Unternehmen hielten in einer Umfrage die bilateralen Verträge mit der EU für wichtig bis unverzichtbar.
Die Schweizer MEM-Industrie exportiert fast 80 Prozent ihrer Produkte. Mit einem Anteil von rund 60 Prozent ist die EU der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt der MEM-Industrie.