Industrie
Industriekonzern Sulzer verdient trotz Mehrumsatz weniger

Der Industriekonzern Sulzer ist in der ersten Jahreshälfte 2017 dank Übernahmen gewachsen. Der Umsatz kletterte um 3,4 Prozent auf 1,4 Milliarden Franken. Allerdings verkleinerten der Konzernumbau und ein Sondereffekt den Gewinn.
Publiziert: 27.07.2017 um 06:53 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 00:37 Uhr
Sulzer-Chef Greg Poux-Guillaume zeigt sich optimistischer und erwartete mehr neue Bestellungen als noch im März. (Archiv)
Foto: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Unter dem Strich blieben 36,9 Millionen Franken übrig. Das sind 26,8 Prozent weniger als im Vorjahreshalbjahr. Der Betriebsgewinn (EBIT) schwand um rund ein Drittel auf 55,3 Millionen Franken, wie der vom russischen Investor Viktor Vekselberg kontrollierte Konzern am Donnerstag mitteilte.

Allerdings hatte im Vorjahr noch ein Effekt aus der Pensionskasse das Ergebnis einmalig angehoben. Ohne diesen Effekt wäre der Betriebsgewinn im Vergleichssemester mit 46,3 Millionen Franken tiefer als im ersten Halbjahr 2017 ausgefallen. Zudem schmälerten nun Ausgaben für Einsparungen und Restrukturierungen den Profit. Die erzielten Einsparungen erreichten demgegenüber 26 Millionen Franken.

Für das laufende Jahr zeigt sich Sulzer sehr zuversichtlich: Das Management erwartet neu ein stärkeres Wachstum des Bestellungseingangs von 7 bis 10 Prozent statt wie bis anhin von 5 bis 8 Prozent. Von Januar bis Juni gingen mit Aufträgen im Wert von 1,6 Milliarden Franken rund 12 Prozent mehr neue Bestellungen ein.

Bei der Vorlage der Jahreszahlen im März hatte Sulzer-Chef Greg Poux-Guillaume die Anleger auf ein neues Unternehmenskapitel eingestellt: «Sulzer wird 2017 wieder wachsen.» Der Industriekonzern aus Winterthur hatte zuvor acht Jahre lang kein Umsatzwachstum mehr vermelden können. Wegen des Ölpreiszerfalls und dem starken Franken waren die Sulzer-Maschinen für die Erdöl- und Erdgasindustrie weniger gefragt.

Auch in der ersten Jahreshälfte verkaufte Sulzer weniger Öl- und Gaspumpen. Infolgedessen wäre der Umsatz ohne die Zukäufe um 6,7 Prozent geschrumpft. Doch es gibt einen Silberstreifen am Horizont: Der Bestellungseingang im Öl- und Gasmarkt habe sich auf einem tiefen Niveau stabilisiert, schreibt das Unternehmen.

Um wieder zu wachsen, hat Sulzer eine Reihe von Unternehmen zugekauft, die in Konsummärkten wie Gesundheit und Kosmetik tätig sind: So übernahm der Konzern die deutsche Applikatoren-Herstellerin Geka. Diese stellt Applikatoren, Verpackungssysteme und Bürsten her für den Gesundheitsmarkt, aber auch für Kosmetikprodukte wie etwa Mascara, Nagellack und Lipgloss.

Zudem kaufte Sulzer das neuseeländische Unternehmen Simcro, einen Lieferanten von Verabreichungssystemen für Pharmazeutika in der Tiermedizin. Diese und weitere getätigte Zukäufe sollen dafür sorgen, dass Sulzer im laufenden Jahr einen um 3 bis 5 Prozent höheren Umsatz bekannt geben kann.

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