In 90 Minuten von 16’000 auf 20’000 Dollar
Bitcoin-Wahnsinn und kein Ende!

Die Kurs-Ausschläge des Bitcoin werden heftiger. Täglich neue Höchststände befeuern den Hype ums Computergeld. Die Nervosität greift um sich.
Publiziert: 08.12.2017 um 11:57 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:13 Uhr
Ulrich Rotzinger

Die Welt wartet auf den Bitcoin-Crash: Innerhalb von 90 Minuten klettert der Wert einer Einheit des Computergelds von 16’000 auf fast 20’000 Dollar. Ein Mega-Sprung von 4000 Dollar! So teuer war das Kryptogeld, wie man den Bitcoin auch nennt, weil man damit bei der Zahlung keine Spuren hinterlässt, noch nie.

Anfang des Jahres kostete der Bitcoin noch weniger als 1000 Dollar.

Der Bitcoin-Wahnsinn von Donnerstagabend war zwar nur von kurzer Dauer. Am Freitagmorgen schwankt die Einheit des Digitalgeldes um die Marke von 16’000 Dollar. Dennoch dürfte der Hype ums neue Computergeld wachsen.

Erste Bitcoin-Milliardäre werden bekannt

Bereits werden erste Profiteure der Bitcoin-Party, etwa die Winklevoss-Zwillinge, bekannt. Weil sie offenbar zu einem lächerlichen Preis von 120 Dollar pro virtuelle Münze investierten, sollen Cameron und Tyler heute zu den ersten Bitcoin-Milliardären gehören (BLICK berichtete).

All jene, die sich bislang in den Markt trauten, sind derzeit nicht nur wegen der Bitcoin-Kursrally supernervös.

So läuft eine Bitcoin-Transaktion abEs gibt einen weiteren Grund für die heftigen Kursausschläge in den letzten Tagen: der bevorstehende Start von Bitcoin-Terminkontrakten. So plant die führende US-Investmentbank Goldman Sachs offenbar, für bestimmte Kunden Finanzwetten auf Bitcoins abzuwickeln.

Im Fachjargon werden solche Finanzvehikel Futures genannt. Damit soll man nun auch auf den Bitcoin-Kurs spekulieren können, ohne das Computergeld selbst kaufen zu müssen. Ein hochriskanter Handel.

Einsteigen? Finger weg, sagen die Banken

Nicht grundlos warnen Notenbanker vor der Unberechenbarkeit der Digitalwährung. Im Gegensatz zum Franken oder Euro werden Bitcoins nicht von einer Zentralbank kontrolliert. Laut Deutsche Bank sind sie weder ein relevantes Zahlungs- noch ein Wertaufbewahrungsmittel. Kurz: Finger weg!

Ob die Mahnungen erhört werden? 

Bereits werden erste Vergleiche mit irren Spekulationsblasen der Geschichte gezogen, zum Beispiel mit der Hysterie um die Tulpenzwiebeln in Holland. Sie liess 1637 die Börsen abstürzen.

Energiefresser Bitcoins

Was viele nicht wissen: Bitcoins sind Energiefresser. Gespeicherte Bitcoin-Zahlungen werden in Datenblöcken verschlüsselt. Das frisst enorme Rechenleistung. Alle Bitcoin-Rechner sollen so viel Strom verbrauchen wie Irland und Dänemark zusammen. «Für das Klima ist es das dreckigste Geld der Welt», schreibt das Magazin «Stern» in seiner aktuellen Ausgabe.

Trotz des Hypes sei Bitcoin makroökonomisch noch immer ein Randphänomen, schreibt die «Handelszeitung». Und selbst mit 200 Milliarden «Marktkapitalisierung» ein Nonvaleur. Ausser spekulativen Gewinnen oder Verlusten stehe momentan wenig auf dem Spiel.

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