Es wird kalt, feucht und dunkel – die Grippezeit steht vor der Türe. Die Schweiz niest, hustet und schnieft, dass es einem nur so graust. Bloss nicht ansteckten, bei der Arbeit fehlen und die ganze Familie ins Bett verbannen! Also warm anziehen und viele Früchte essen.
Mit einer Impfung kann man die Grippe verhindern oder zumindest abschwächen. Das weiss jedes Kind. Und erst recht die Risikogruppen. Bloss: Ein Grossteil der Schweizerinnen und Schweizer ignorieren die Empfehlung zur Grippeimpfung.
Eine Studie des Universitätsspitals Zürich in Zusammenarbeit mit der Groupe Mutuel stellt fest, dass nur 19 Prozent der Risikopatienten in der Schweiz gegen die Grippe geimpft sind, wie es in einer Medienmitteilung heisst.
Folge der Corona-Impfung?
Dabei ist klar: Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt, dass sich unter anderem Menschen über 65 Jahre gegen die saisonale Grippe impfen lassen. Sowie Patientinnen und Patienten, die an einer chronischen Krankheit leiden.
Die neueste Studie zur Grippeimpfung zeigt nun, dass die Impfquote mit 19 Prozent im Vergleich zu vergangenen Jahren erschreckend tief ist. Eine Folge all der Diskussionen um Sinn und Unsinn der Corona-Impfung? Diese Frage können die Forscher nicht abschliessend beantworten.
Selbstzahler sind zurückhaltend
Umso spannender sind andere Erkenntnisse. So lassen sich 40 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen impfen. Auch häufige Arztbesuche und das Vorhandensein einer chronischen Lungenerkrankung sind Faktoren, bei denen die Wahrscheinlichkeit einer Grippeimpfung steigt, so die Studie. Allerdings: Patientinnen und Patienten mit einer hohen Franchise lassen sich eher nicht impfen. Wenns ums Geld geht, ist man also zurückhaltender.
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Die Grippe verursacht jedes Jahr bis zu 330'000 Arztbesuche und bis zu 5000 Hospitalisierungen in der Schweiz. Die eindringlichen Schlussworte der Studienautorinnen- und Autoren: «Wer einer Risikogruppe angehört, soll in diesen Tagen unbedingt an die Impfung denken!»