Impf-Knatsch ums Pflegepersonal
Spitex-Chefin kontert Berset-Vorwürfe

Nach der Berset-Kritik schlägt die Pflege-Branche zurück. Spitex-Chefin Marianne Pfister will von einer Impfmüdigkeit bei ihren Angestellten nichts wissen.
Publiziert: 05.07.2021 um 17:36 Uhr
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Ausgerechnet das Pflegepersonal geriet in den letzten Tagen in die Kritik von Gesundheitsminister Alain Berset.
Foto: KARL-HEINZ HUG

Der Impf-Knatsch ums Pflegepersonal geht in die nächste Runde. Mit dem Aufkommen der Delta-Variante in ganze Europa und Impf-Zahlen hinter den Erwartungen sind Regierungsvertreter nervös – auch in der Schweiz. Erst am Wochenende prangerte Alain Berset (49) die angebliche Impfmüdigkeit bei Altersheim-Angestellten und Spitex-Personal an.

Jetzt weist Spitex-Schweiz-Chefin Marianne Pfister die bundesrätlichen Vorwürfe, die dieser an die Adresse ihrer Angestellten richtete, entschieden zurück. Die oberste ambulante Pflegerin des Landes kritisiert, dass Berset seine Aussagen nicht mit aktuellen Daten belegt.

Impfbereitschaft steigt bei Pflegenden

Zur von Berset kritisierten tiefen Impfbereitschaft meint Pfister in der «Aargauer Zeitung»: «Es gibt keine aktuellen Zahlen, die das belegen können.» Die Bereitschaft zum Piks sei im Verlauf der letzten Wochen sogar gestiegen.

Dem Risiko der hochansteckenden Delta-Variante ist sich Pfister aber bewusst. Denn trotz umfassender Hygienemassnahmen steigt damit auch das Risiko einer Ansteckung zwischen Pflegenden und Klienten. Darum will sie jetzt reagieren.

Mithilfe des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) sollen schon bald Infoblätter das Personal auf die Gefahren der Delta-Variante vorbereiten – dazu gehört auch eine Impfempfehlung. Von einer Impfpflicht will Spitex-Chefin Pfister aber nichts wissen: «Man kann niemanden zwingen.»

Fleissige Impfende am Zürichsee

Zumindest regional bestätigt sich Pfisters Urteil zur Impfwilligkeit bei Pflege-Mitarbeitern. Entlang des Zürichsees ist die Impfquote in Spitälern erstaunlich hoch. Wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtet, liegt der in mehreren Altersheimen bei 60 bis über 70 Prozent.

Ähnlich sind die Zahlen bei mehreren Spitälern. Das ist deutlich höher als in anderen Branchen.


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