Dank einer angefochtenen Steuerrechnung ist nun bekannt, auf welchem Vermögen die Unia sitzt. Sie ist die grösste Gewerkschaft der Schweiz – und wohl auch die reichste. Bislang hatte die Gewerkschaft jede Information zu ihren Besitztümern verweigert.
Doch weil die Unia ihre Steuerrechnung 2015 bis vor Bundesgericht angefochten – und Recht bekommen – hat, kann der «Tages-Anzeiger» nun aufgrund des Urteils die Vermögensverhältnisse der Gewerkschaft aufzeigen.
Und die sind beeindruckend: Laut Gerichtsurteil besitze die Unia in 19 Kantonen 118 Liegenschaften im Wert von über 389 Millionen Franken. Das sagt allerdings noch nichts über den effektiven Wert aus: «Total dürften alle Unia-Liegenschaften – konservativ geschätzt – einen Marktwert von mindestens einer halben Milliarde Franken haben», so der «Tages-Anzeiger».
Gut gerüstet für den Arbeitskampf
Dazu kämen noch Wertschriften im Wert von 115 Millionen Franken und Bargeld auf Bankkonten im Umfang von 63 Millionen Franken. Allerdings stünden dem Schulden in der Höhe von 240 Millionen Franken gegenüber.
Warum hat die Unia bislang aus ihrem grossen Vermögen ein Geheimnis gemacht? Wohl auch aus taktischen Gründen. «Das Vermögen der Unia ist gleichzeitig auch die Streikkasse», sagt die Gewerkschaft. Da konnte es nicht schaden, dass die Gegenseite nicht wusste, welche Mittel die Unia in einen künftigen Arbeitskampf hätte werfen können. (koh)