Während in den Zentren die ausgeschriebenen Flächen sinken, hat der Leerstand gesamtschweizerisch wieder zugenommen. Das entspricht der Situation auf dem Wohnungsmarkt.
Die Situation am Schweizer Büroflächenmarkt hat sich gemäss der heute Mittwoch publizierten CS-Studie «Büroflächenmarkt Schweiz 2019» wieder zugespitzt. So ist in den erfassten Märkten die Summe der leerstehenden Büroflächen 2018 wieder um 6 Prozent auf rund 680'000 m2 angestiegen, nachdem 2017 die Leerstände erstmals seit 2011 wieder rückläufig waren.
Höchststand in Genf
Für diesen erneuten Trendbruch verantwortlich ist laut der Studie unter anderem die Entwicklung in den Kantonen Neuenburg, Basel-Landschaft und Genf. In diesen Büromärkten hat der Leerstand zugenommen. In Genf ist er infolge hoher Zuwächse in Meyrin, Vernier und Plan-les-Ouates auf einen neuen Höchststand geschnellt, der sogar den Spitzenwert aus den 1990er-Jahren übertrifft.
Anders präsentiert sich dagegen die Situation, wenn nur die grösseren Zentren betrachtet werden. So sind in der Stadt Zürich die Leerstände 2018 zum vierten Mal in Folge gesunken und liegen nun um 36 Prozent unter dem Spitzenwert aus dem Jahr 2014. Auch in den Städten Bern, Lausanne und Basel ist weniger Bürofläche frei.
Einzig in der Stadt Genf stellt die Credit Suisse einen Anstieg der Leerstände fest. Insgesamt haben die ausgeschriebenen Büroflächen in den inneren Büromärkten der Grosszentren gemäss der Studie um ein knappes Fünftel abgenommen.
Die Experten der Credit Suisse sehen darum einen Aufschwung am Büroflächenmarkt. Das Marktumfeld für Büroimmobilien präsentiere sich positiv, heisst es in der Studie. Steigende Nachfrage nach Büroflächen stellt die Credit Suisse dabei vor allem bei IT-Unternehmen, der Unternehmens-Dienstleistungsbranche, der öffentlichen Verwaltung und bei den Industriebetrieben fest.
Mietpreise haben Boden erreicht
Die Digitalisierung sorge zudem für eine solide Zusatznachfrage, da der Anteil der Schreibtischtätigkeiten in allen Branchen zunehme, schreiben die Experten.
Sie prognostizieren darum auch für das kommende Jahr ein weiteres - wenn auch nicht mehr ganz so kräftiges - Nachfragewachstum wie 2018. Für das laufende Jahr lautete die Prognose auf ein Nachfrageplus von 600'000 m2 Büroflächen.
Bei den Mietpreisen sagt die Studie mittelfristig ein Ende der Rückgänge voraus. 2018 sind sie nach einer Seitwärtsbewegung wieder leicht gesunken. Den stärksten Rückgang verzeichnete zwischen April 2017 und April 2018 die Region Genfersee mit einem Minus von 5 Prozent.
In der Stadt Genf fielen die Mieten in diesem Zeitraum sogar um 8 Prozent. Auch in der Region Zürich (-0,3%) sowie in den Regionen Basel (-2,5%) und Bern (-1,4%) gaben die Mieten im Vergleich zum Vorjahr allesamt etwas nach. Eine Ausnahme bildet die Stadt Zürich, in der die Mieten mit einem Plus von 0,6 Prozent leicht gestiegen sind. (SDA)