Ende März waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) 92'755 Menschen als arbeitslos gemeldet und damit 5697 weniger als im Vormonat. Damit sank die Arbeitslosenquote auf 2,0 Prozent von 2,1 Prozent im Februar, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mitteilte. Die von der Nachrichtenagentur AWP befragten Ökonomen hatten mit 1,9 bis 2,0 Prozent gerechnet.
Die Quote ist damit weiterhin auf sehr tiefem Niveau. Eine tiefere Jahresquote für den Monat März wurde letztmals im Jahr 2001 mit 1,7 Prozent gemessen. Wie tief die Arbeitslosigkeit derzeit ist, zeigt auch der Vorjahresvergleich. Im März 2022 waren noch 16'745 mehr Menschen arbeitslos gemeldet.
Unterschiede je nach Saison
Die Arbeitslosenquote ist üblicherweise saisonalen Schwankungen unterworfen, weil es in den Wintermonaten etwa auf dem Bau, in der Landwirtschaft und in der Gastronomie weniger Arbeit gibt. Die vom Seco um die saisonalen Faktoren bereinigte Zahl der Arbeitslosen nahm im März 2023 zwar minimal zu. Die entsprechende Arbeitslosenquote verharrte jedoch bei sehr tiefen 1,9 Prozent.
Wie ausgetrocknet der Jobmarkt in der Schweiz weiterhin ist, zeigen auch die Daten zur Stellensuche: Im März 2023 waren es mit 161'864 registrierten Stellensuchenden laut Seco 4899 weniger als im Februar. Im Jahresvergleich waren gar 31'731 Personen weniger auf Stellensuche.
Die Zahl der bei den RAV gemeldeten Stellen stiegen im Berichtsmonat derweil um 1741 auf 56'742 im Vergleich zum Februar. Von diesen offenen Stellen unterlagen den Angaben zufolge 35'049 der Stellenmeldepflicht. Diese gilt für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 5 Prozent.
Kurzarbeit ist fast Geschichte
Kaum mehr eine Rolle am Schweizer Arbeitsmarkt spielt das Instrument der Kurzarbeit. Im Januar – die Daten werden mit Verzögerung gemeldet – waren nur noch 1552 Personen in Kurzarbeit. Die Anzahl der von Kurzarbeit betroffenen Firmen verringerte sich im Vergleich zum Vormonat um 22 auf 137.
Das Seco zieht ausserdem eine Zwischenbilanz zur Missbrauchsbekämpfung bei der Kurzarbeit während der Pandemie. Es seien bis heute rund 2200 Hinweise auf «Unregelmässigkeiten» eingegangen, heisst es in der Mitteilung. Und 623 Betriebe seien vor Ort kontrolliert worden.
In rund 11 Prozent der Fälle habe ein missbräuchlicher Leistungsbezug nachgewiesen werden können, in 65 Prozent der Fälle sei nicht alles ordnungsgemäss gelaufen und es sei zu Rückforderungen gekommen, 24 Prozent der Abrechnungen hätten sich als korrekt erwiesen. (SDA/kae)