Fast drei Viertel der Haushalte im Bündnerland sind Ein- oder Zweipersonenhaushalte, wie das kantonale Departement für Volkswirtschaft und Soziales am Mittwoch anlässlich der Publikation der Studie mitteilte. Nur 16 Prozent der Haushalte bestehen aus vier und mehr Personen.
Aufgrund der sinkenden Grösse der Haushalte ist deren Anzahl laut der Studie in den letzten Jahren stärker gewachsen als die Wohnbevölkerung. Die Wohnbautätigkeit war zudem insbesondere ab dem Jahr 2019 zu gering, um die Nachfrage nach Erstwohnungen, Personalwohnungen und auch nach Ferienwohnungen zu decken.
Die Studie bestätigt die in den letzten Jahren in Graubünden immer wieder thematisierte Wohnungsnot. Die Leerstandsquote der Wohnungen liegt demnach nur bei etwa einem Prozent. «Für einen funktionierenden Mietwohnungsmarkt sollte sie jedoch rund 1,5 Prozent betragen», schrieb das Departement. Die zu tiefe Quote führe zu steigenden Mieten und hohen Suchkosten.
«Die Marktanspannung könnte ihren Höhepunkt erreicht haben»
Immerhin habe die Bautätigkeit wieder etwas Fahrt aufgenommen und es zeigten sich Seitwärtsbewegungen bei den Angebotsmieten und -preisen, dem Angebotsvolumen und den Leerständen. «Die Marktanspannung könnte ihren Höhepunkt erreicht haben», hiess es in der Mitteilung. Die Baupipeline sei aber immer noch zu wenig gefüllt für eine klare kurz- bis mittelfristige Entspannung auf dem Wohnungsmarkt.
Aufgrund dieser Entwicklungen sei es angezeigt, sich nicht nur auf eine konjunkturelle Entspannung zu verlassen, sondern im Bereich der Boden- und Wohnraumpolitik aktiv zu sein. Aktuell ergriffen einige touristische Gemeinden entsprechende Massnahmen.
Wie das Departement für Volkswirtschaft und Soziales weiter schrieb, erarbeitet der Kanton zurzeit die Grundlagen für die Ausdehnung seiner Wohnraumförderung. Die Vernehmlassung zur Revision des Gesetzes über den sozialen Wohnungsbau und die Verbesserung der Wohnverhältnisse im Berggebiet wurde für die zweite Jahreshälfte angekündigt. (SDA)