Fliegende Taxis machen heute den Genfersee unsicher. Die futuristischen Maschinen, die vier Passagieren sowie einem Piloten Platz bieten, heissen Sea Bubbles. Mit elektrischem Antrieb und Flügeln am Boden steigt das Gefährt eines französischen Start-ups bei einer Geschwindigkeit von 10 km/h aus dem Wasser. Maximal schafft es 50 km/h.
Ganz in die Luft gehts aber nicht, die Sea Bubbles bleiben immer mit dem Wasser in Kontakt. Am Nachmittag fliegt der neue Prototyp über den Genfersee. Mit dabei sind Prominente und Genfer Politiker. Die Staatsräte Luc Barthassat und Pierre Maudet stehen auf der Einladungsliste zu diesem Event.
ABB hilft bei der Technik
Wie die «Tribune de Genève» im Dezember berichtete, braucht das Start-up viel Geld. Ob einer der fünf interessierten Investoren inzwischen Geld zugesagt hat, ist unklar. Mit dabei ist aber die ABB als technischer Partner des Start-ups.
Anfangs 2019 sollen die Wassertaxis ihren regulären Betrieb in Genf aufnehmen. Sea Bubbles will ihre Fahrzeuge dann auch in weitere Schweizer Städten bringen.
«Grosses Potenzial»
Unterwegs ist Sea Bubble bereits in Paris. Bürgermeisterin Anne Hidalgo zeigt sich überzeugt, dass das Wassertaxi mehr als ein Spassprojekt ist: «Potenziell verkörpert dieses Transportmittel die Zukunft des Taxidienstes auf der Seine.»
Die Stadt ist auch Auslöser für das Projekt. Die beiden Gründer Anders Bringdal und Alain Thébault haben sich über die Verkehrssituation in der Grossstadt genervt und Sea Bubble als umweltfreundliche Alternative entwickelt.
Zum Konzept gehören zudem ein Dock sowie eine App. Darüber läuft die Bestellung der Taxis, die Reservierung und die Bezahlung der Fahrten. Das Dock gibt es laut dem Start-up für ein bis 20 Taxis. Dort werden die Batterien der Fahrzeuge zwischen den Fahrten aufgeladen.
Die Macher von Sea Bubble haben noch viel vor. Sie wollen grössere Taxis für 8 bis 15 und 32 bis 48 Passagiere und autonome Fahrzeuge bauen. Bis 2024 sollen 5000 solcher Wasserfahrzeuge auf 50 Seen und Flüssen weltweit unterwegs sein, sagt eine Sprecherin des Projektteams zu BLICK.
Am Abend finden Sie an dieser Stelle auf Blick.ch erste Video-Aufnahmen des Prototyp-Tests in Genf.