Im Kampf gegen die Inflation
US-Notenbank erhöht Leitzins um 0,75 Prozentpunkte

Die US-Notenbank (Fed) hat ihren Leitzins um 0,75 Prozentpunkte erhöht. So soll die Inflation bekämpft werden.
Publiziert: 02.11.2022 um 19:07 Uhr
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Aktualisiert: 02.11.2022 um 19:51 Uhr
US-Notenbankpräsident Jerome Powell hat die Leitzinsen am Mittwochabend erneut deutlich erhöht.
Foto: AFP

Zur Bekämpfung der Inflation erhöht die US-Notenbank ihren Leitzins zum vierten Mal in Folge um 0,75 Prozentpunkte. Damit liegt er nun in der Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent, wie die Federal Reserve am Mittwoch mitteilte. Es war bereits die sechste Anhebung des Leitzinses in diesem Jahr und die vierte Anhebung um 0,75 Prozentpunkte in Folge.

Die Fed hob hervor, weitere Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation seien "angemessen". Dabei müssten aber die Auswirkungen auf die Wirtschaft bedacht werden. Experten befürchten, dass ein zu hartes Vorgehen der US-Notenbank zur Eindämmung der Inflation die Konjunktur abwürgen könnte.

Die Inflation in den USA war im Juni angetrieben vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine auf 9,1 Prozent gestiegen, den höchsten Wert seit über 40 Jahren. In der Folge sank die Inflation zwar auf zuletzt 8,2 Prozent; das liegt aber nach wie vor weit über der Fed-Zielmarke von zwei Prozent. Weltweit haben viele Länder mit einer sehr hohen Inflation zu kämpfen.

Republikaner machen Demokraten für Inflation verantwortlich

Umfragen zeigen, dass das Thema Inflation die Menschen besonders beschäftigt. Den Befragungen nach sehen viele Wählerinnen und Wähler vor den anstehenden Kongress-Zwischenwahlen die Republikaner bei der Wirtschaftskompetenz vorn. Diese prangern im Wahlkampf die Inflation an, für die sie die Demokraten von Präsident Joe Biden verantwortlich machen.

Die US-Notenbank hat den soliden Arbeitsmarkt stets als Argument gegen das Abgleiten der Wirtschaft in eine tiefe Rezession angeführt. Viele Unternehmen klagen über einen Mangel an Arbeitskräften. Die Wirtschaft wuchs im Sommer ausserdem etwas stärker als erwartet.

Präsident Biden (79) wertete dies als Beleg für die wirtschaftliche Erholung und die Widerstandsfähigkeit der Menschen. Die Wirtschaft war im ersten Halbjahr noch geschrumpft. Auch Thomas Jordan (59), Direktor der Schweizerischen Nationalbank, hält eine straffere Geldpolitik für nötig. Selbst wenn die Inflation in der Schweiz im internationalen Vergleich tief ist. (SDA/chs)

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