Trotz Sommerferien: Am Flughafen Zürich ist deutlich weniger los als in anderen Jahren. Wegen der Corona-Krise verzichten viele Schweizer auf die Flugreise in den Süden und verbringen ihre Ferien im eigenen Land.
Wohl auch aus Angst, sich irgendwo zu infizieren. Etwa beim Berühren des Handlaufs einer Rolltreppe. Der Flughafen geht in diesem Punkt neue Wege und rüstet die meistbenutzten Rolltreppen mit einem neuen Hygienesystem aus, wie die «Schweiz am Wochenende» berichtet.
Genetisches Material geschädigt
Entwickelt hat das System Liftbauer Schindler aus Ebikon LU. Und so funktioniert es: Handläufe werden aus kurzer Distanz mittels keimtötenden UV-C-LED-Lichts desinfiziert. Das Licht schädigt das genetische Material von Bakterien und Viren und hemmt so ihre Verbreitung. Weil keine zusätzlichen Chemikalien verwendet werden, gilt das Desinfektionsverfahren als umweltfreundlich.
UV-Strahlung ist für Haut und Augen schädlich. Deshalb sind die Geräte inwendig angebracht und desinfizieren die Handläufe, bevor sie wieder an die Oberfläche kommen. 16 der 100 Rolltreppen am Flughafen Zürich sollen in einer ersten Phase umgerüstet werden. Vor Corona benutzten im Schnitt 86’000 Reisende täglich die Treppen.
SBB verzichten vorerst
Für die SBB sind die neuen UV-Rolltreppen vorerst kein Thema. Man habe die Reinigung der Fahrzeuge und Bahnhöfe massiv verstärkt, speziell Stellen, mit denen Kunden direkt in Berührung kommen. Dazu gehörten auch die Handläufe der 310 Rolltreppen in Schweizer Bahnhöfen. Die UV-Technologie sei deshalb aktuell kein Thema, sagt ein SBB-Sprecher zur «Schweiz am Wochenende». (pbe)