Terry Gou, CEO von iPhone-Fabrikant Foxconn, vergleicht seine Mitarbeiter mit Tieren. Deshalb holte er sich offenbar Führungs-Tipps von einem Zoodirektor. In einem Kader-Meeting von Hon Hai, der Muttergesellschaft von Apple-Zulieferer Foxconn, erklärte Gou: «Ich manage über eine Million Tiere jeden Tag und das bereitet mir Kopfschmerzen. Unser Zoodirektor weiss, dass er Tiger und Löwen in einem Gehege halten kann, aber nicht Tiger und Hühner. Ich möchte von ihm lernen.»
Die Rede hielt Gou schon vor über fünf Jahren, als sich das Topmanagement des Milliarden-Konzerns im Zoo von Taipeh (Taiwan) zu einer Party getroffen hatte. Jetzt hat ein TV-Sender in Taiwan die Transkription der Rede veröffentlicht, mit der Gou damals den Auftritt des Zoodirektors ankündigte.
Foxconn sah sich nach entrüsteten Reaktionen gezwungen, ein Statement zu veröffentlichen. Den Tier-Vergleich rechtfertigte der Konzern gegenüber taiwanesischen Medien damit, dass Gou alle Menschen als Tiere sehe, nicht nur seine Mitarbeiter.
Die harten Arbeitsbedingungen bei Foxconn stehen seit längerem in der Kritik. Weil Mitarbeiter vom Firmengebäude in den Tod sprangen, mussten Rettungsnetze installiert werden. Foxconn möchte 2020 in den USA eine Gross-Fabrik eröffnen. Während die Republikaner darin eine Chance sehen, fürchten andere ähnliche Zustände wie in China.