«Ich bin ein FCW Kind! Ab sofort bin ich Mitinhaber vom Franz Carl Weber! Nach ein paar Steinen vom französischen Gericht ist der Deal nun im Trockenen! Wir freuen uns, vorwärts zu schauen und die Freude am Spielen zu bewahren!»
Mit diesem Facebook-Post gibt Digitec-Millionär und FDP-Nationalrat Marcel Dobler (40) seine Beteiligung am Traditionshaus Franz Carl Weber bekannt. Ihm gehört nun ein Drittel am «Franzki». Zu gleichen Teilen sind auch der bisherige CEO Yves Burger sowie der deutsche Spielwarenhersteller Simba Dickie beteiligt.
Burger ist überzeugt: «Die Zukunft unseres Geschäftes ist gesichert. Wir sind eine der weltweit ältesten Spielwaren-Marken und seit mehr als 135 Jahren eng mit der Schweiz verbunden», sagt er. Die neuen Aktionäre wollen das traditionsreiche Spielwarengeschäft mit seinen 19 Filialen in der ganzen Schweiz vermehrt auch online fit machen. Damit haben sie mit Digitec-Gründer Dobler einen Mann mit viel Erfahrung in diesem Bereich an Bord geholt.
Schwieriger Deal-Abschluss
Heute Morgen gab es ein wildes Hin und Her. Erst wurde die Übernahme als Tatsache dargestellt – dann zog die Nachrichtenagentur SDA die Meldung plötzlich zurück (BLICK berichtete).
Grund: Formalitäten verhinderten die Vertragsunterzeichnung in Paris, welche für gestern Donnerstag geplant war.
Diese Petitessen scheinen nun vom Tisch. Der Deal ist in trockenen Tüchern und Franz Carl Weber wird wieder schweizerisch.
Bürokratie als Fast-Spielverderber
Bevor Dobler sich freuen konnte, musste er aber sich ärgern – auch das via Soziale Medien. Kurz nach dem Mittag twitterte er: «Frankreich, Fussball- und Bürokratieweltmeister!» aus den Ferien.
Ein möglicher Besitzerwechsel steht beim Traditionshaus seit Längerem zur Diskussion. Denn die französische Ludendo Gruppe, welche Franz Carl Weber 2006 übernommen hatte, steckt in grossen finanziellen Schwierigkeiten. Die Nachlassstundung läuft. (jfr/bö/pbe)