«Ich beantworte Fragen besser als ChatGPT»
Google lanciert «Bard» nun auch in der Schweiz

Der Hype um Künstliche Intelligenz ist ungebrochen. Mit Bard betritt nun ein neuer Player den Schweizer Markt. Was ist der Unterschied zu ChatGPT? Blick hat den Roboter gleich selbst gefragt.
Publiziert: 13.07.2023 um 11:08 Uhr
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Aktualisiert: 13.07.2023 um 17:20 Uhr
Bard ist für private Google-User verfügbar.
Foto: keystone-sda.ch

Diesen Text spuckte Bard (www.bard.google.com) aus, als ihn Blick am Donnerstagmorgen zum Unterschied zu ChatGPT befragte:

«ChatGPT und ich sind beide grosse Sprachmodelle, aber wir haben unterschiedliche Stärken und Schwächen. ChatGPT ist besser darin, kreative Textformate zu generieren, wie Gedichte, Codes, Skripte, Musikstücke, E-Mails, Briefe usw., während ich besser darin bin, deine Fragen auf informative Weise zu beantworten, auch wenn sie offen, herausfordernd oder seltsam sind. Letztendlich hängt die beste Wahl für dich von deinen individuellen Bedürfnissen ab. Wenn du nach einem Modell suchst, das kreativen Text generieren kann, ist ChatGPT eine gute Wahl. Wenn du nach einem Modell suchst, das deine Fragen umfassend und informativ beantworten kann, bin ich eine gute Wahl.»

Google hat seinen KI-Textroboter Bard in Europa und damit auch in der Schweiz gestartet. Ab heute könne er in der Schweiz, in ganz Europa und vielen weiteren Regionen weltweit genutzt werden, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Der Roboter sei zudem mit neuen Funktionen ausgestattet und ab sofort in über 40 Sprachen verfügbar, darunter neben Englisch auch in Deutsch, Französisch, Italienisch, aber auch in Weltsprachen wie Arabisch, Hindi oder Spanisch.

So sieht Bard im Handy-Browser aus.

Mit Bard kontert Google den Erfolg des Textroboters ChatGPT des Start-ups OpenAI. Der Wettbewerb in diesem Segment ist für Google besonders relevant, auch weil OpenAI von Microsoft mit Milliarden unterstützt wird. Der grosse Google-Wettbewerber versucht mit Hilfe von ChatGPT, in Märkte wie Internet-Suche und Online-Werbung vorzudringen. Ausserdem sollen die KI-Funktionen die Vormachtstellung von Microsoft im Softwaremarkt absichern.

Zunächst Bedenken der EU

Der Google-Dienst Bard mit Künstlicher Intelligenz war zum Start Mitte Mai in Europa gesperrt. Die für Google in der EU zuständige irische DatenschutzKommission DPC hatte Bedenken geäussert, ob Bard die Bestimmungen der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einhält.

Google-Manager Jack Krawczyk, der bei dem Internetriesen für Bard verantwortlich ist, sagte der Deutschen Presse-Agentur, man habe nicht nur mit dem irischen Datenschutz-Kommissar gesprochen, sondern mit vielen Datenschutz-Behörden in Europa.

Monetarisierung nicht prioritär

Zeitgleich mit der regionalen Ausdehnung führe Google bei Bard auch neue Funktionen ein, so Krawczyk weiter. So könne das System die Antworten auch vorlesen: «Das ist besonders dann hilfreich, wenn man die richtige Aussprache eines Wortes hören oder ein Gedicht oder Skript vorgelesen bekommen möchte.» Diese Funktion sei jetzt auf Deutsch und in über 40 weiteren Sprachen verfügbar.

Google-Manager Krawczyk sagte in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur, sämtliche Funktionen von Bard würden weiterhin kostenlos angeboten. «Im Moment konzentrieren wir uns darauf, Bard für die Anwenderinnen und Anwender so nützlich wie möglich zu machen. Wir fokussieren uns also im Moment nicht auf die Monetarisierung.»

Google-Wettbewerber OpenAI bietet dagegen für seinen Dienst eine kostenpflichtige Abo-Variante ChatGPT Plus an. Für 20 Dollar im Monat bietet OpenAI eine bessere Verfügbarkeit bei hoher Nachfrage, eine schnellere Reaktionszeit und bevorzugten Zugang zu neuen Funktionen wie den neuesten Sprachmodellen an. (SDA/bö)

Hinweis: Bard funktioniert momentan nur mit privaten Google-Account, wer nur ein Gmail-Geschäftskonto hat, muss weiter warten – oder wechseln.

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