Hypothekargeschäft
Banken haben ihre Zinsmargen 2023 deutlich ausgeweitet

Die Schweizer Banken haben im vergangenen Jahr vom steigenden Zinsniveau profitiert. Praktisch alle Bankengruppen konnten 2023 ihre Margen im Zinsdifferenzgeschäft ausweiten, wobei den Kantonalbanken die grösste Steigerung gelang.
Publiziert: 06.06.2024 um 10:13 Uhr
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Aktualisiert: 06.06.2024 um 17:44 Uhr
Die Banken haben ihre Zinsmargen wieder vergrössert: der Zürcher Paradeplatz (Symbolbild).
Foto: ALESSANDRO DELLA BELLA
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Das zeigt eine Analyse des Hypothekenvermittlers Moneypark. Insgesamt erwirtschafteten die hiesigen Banken gemäss den Moneypark-Berechnungen 2023 eine Nettozinsmarge von 1,40 Prozent nach 1,23 Prozent im Jahr davor. Banken erhalten Zinszahlungen von ihren Kredit- und Hypothekarkunden, sie bezahlen aber ihrerseits ihren Sparerinnen und Sparern Zinsen für deren Einlagen – die Differenz ist die Marge der Bank.

Unter den einzelnen Bankengruppen erzielten die Kantonalbanken laut der Analyse mit 1,43 Prozent (Vorjahr 1,18 %) die höchste Nettozinsmarge. Mit dem Anstieg um 25 Basispunkte gelang ihnen auch die grösste Margenausweitung. Sie hätten den Anstieg ihrer strategischen Positionierung aber auch dem «geschickten Management der Hypothekarportfolios» zu verdanken, heisst es in der am Donnerstag veröffentlichten Analyse.

Eine Ausnahme bildeten die Grossbanken mit einer zum Vorjahr unveränderten Marge von 1,36 Prozent. Moneypark erklärt die Stagnation mit den Turbulenzen rund um die Credit Suisse. Weil die Sparer in grossem Umfang Geld von der inzwischen von der UBS übernommenen Grossbank abzogen, musste sich diese teuer refinanzieren. Das führte zu einem Einbruch ihrer Nettozinsmarge. Für 2024 sind die Aussichten allerdings gut: Dies dank eines hohen Anteils (45 %) von Hypotheken mit kurzen Laufzeiten, die damit schneller an Veränderungen des Zinsniveaus angepasst werden können.

Dagegen sind die Raiffeisenbanken trotz der starken Ausweitung der Nettozinsmarge im vergangenen Jahr auf 1,41 % (1,20 %) laut Moneypark etwas anfälliger. Der Grund ist, dass rund 85 Prozent ihrer Hypotheken eine Laufzeit von über einem Jahr haben. Die langfristigen Hypotheken sicherten Instituten zwar eine stabile Ertragslage, sie machten die betroffenen Banken aber auch «träge und verletzlich» bei unerwarteten Zinsänderungen, wird Moneypark-CEO Lukas Vogt in der Mitteilung zitiert.

Für die Studie hat der Hypothekenvermittler die Geschäftsberichte von 60 Banken in der Schweiz analysiert, die zusammen über 95 Prozent des Hypothekarmarktes abdecken. Konkret wird die Nettozinsmarge in der Untersuchung definiert als die Relation des Nettozinsertrags zu den durchschnittlichen «zinstragenden Aktiven» – also den Hypothekarforderungen und den weiteren Forderungen gegenüber den Kunden.

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